Seit Neujahr ist die nordostchinesische Provinz Liaoning, die bei den Einheimischen vor allem für die Sandstrände der Stadt Dalian bekannt ist, um eine Attraktion reicher: Im Fluss Liao hat sich einige riesige Eisscheibe gebildet, die sich von selbst dreht und mehrere Menschen trägt.
Weil Schaulustige massenhaft Fotos und Videos auf Social Media posteten, wurden auch chinesische Journalisten auf das Naturschauspiel aufmerksam und schickten eine Drohne in die Luft. Die dabei entstandenen Aufnahmen sind beeindruckend, doch die Frage bleibt: Wie kommt das Phänomen zustande? Gar nicht so selten
Während der chinesische Eiskreis wegen seiner Grösse selten ist, ist das Phänomen an sich nicht ganz so ungewöhnlich, wie es scheint.
Ähnliche Exemplare – wenn auch nicht immer so groß – wurden schon in Schottland (siehe Video unten) und in den USA, unter anderem in North Dakota und im Bundesstaat New York sowie zuletzt auch in der inneren Mongolei gesehen (siehe Video oben).
Auf die Bedingungen kommt es an
Damit sich die Eiskreise bilden, braucht es zunächst einmal eiskalte Gewässer, wie Forscher um Stephane Dorbolo von der Universität Lüttich in Belgien vor einiger Zeit im Fachjournal «Physical Review E» berichteten.
Zum Rotieren bringt die Scheibe das einsetzende Tauwetter. Es erwärmt das kalte Wasser rund um die Scheibe allmählich. Wenn dieses dann 4° Celsius und damit seine größte Dichte erreicht, beginnt es zu sinken. Dabei bildet es einen Wirbel.
Dieser Strudel versetzt seinerseits die darüber liegende Eisplatte langsam in Bewegung, wie auch das Video der Forscher zeigt:
red/fee
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