Die spanische Regierung zieht Tausende Polizisten aus Katalonien ab, die sie im September im Zuge des Konflikts um die Unabhängigkeitsbestrebungen in die Region entsandt hatte. Der Abzug solle bis Samstag abgeschlossen sein, teilten das Madrider Innenministerium und die spanische Polizeigewerkschaft am Dienstag auf Anfrage mit.
Im Rahmen der sogenannten «Operation Kopernikus» hatte Madrid im September Tausende Angehörige der staatlichen Polizeieinheiten Guardia Civil und Policía Nacional nach Katalonien geschickt. Wie viele Beamte es waren und wie hoch die Kosten ausfielen, hat die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy bisher nicht mitgeteilt. Medien sprachen von 4.000 bis 6.000 Polizisten.
Polizei sollte Referendum verhindern
Mit der Polizeiverstärkung wollte Madrid vor allem die Abhaltung des von der Regionalregierung in Barcelona für den 1. Oktober ausgerufenen Unabhängigkeitsreferendums verhindern. Trotz eines gerichtlichen Verbots und des zum Teil harten Polizeieinsatzes gaben damals Millionen Menschen – in der großen Mehrheit Anhänger der Separatisten – ihre Stimme ab.
Nach der Abstimmung und einem Beschluss zur Abspaltung von Spanien wurde die Regionalregierung von Carles Puigdemont dann Ende Oktober von Madrid abgesetzt. Rajoy rief damals regionale Neuwahlen aus, bei der die für die Unabhängigkeit eintretenden Parteien am Donnerstag erneut die Mehrheit der Sitze im Parlament von Barcelona errangen. Eine Regierungsbildung steht noch aus.
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