Großbritannien will bereits in der etwa zweijährigen Übergangsphase nach dem Brexit Handelsverträge mit Nicht-EU-Ländern abschließen. Die Verträge sollten dann aber erst nach diesem Zeitraum in Kraft treten, kündigte Premierministerin Theresa May am Montag in London an. Die EU hat bislang ausgeschlossen, dass Großbritannien während der Übergangsphase solche Handelsverträge machen kann.
Vage kündigte May auch Änderungen bei der Einreise in der zweijährigen Phase an. «Wir beabsichtigen, neue Ankünfte aus der EU zu registrieren», sagte die Premierministerin. Damit wolle sich London auf das künftige System für die Immigration vorbereiten. Die britische Regierung will die Zahl der Einwanderer verringern.
Großbritannien soll kein «Vasallenstaat» der EU werden
Großbritannien wird sich Ende März 2019 von der EU, der Zollunion und dem EU-Binnenmarkt trennen. Außenminister Boris Johnson und sein erzkonservativer Parteikollege Jacob Rees-Mogg hatten bereits am Wochenende an May appelliert, dass Großbritannien in der Übergangsphase kein «Vasallenstaat» der EU werden dürfe.
Die EU hatte am vergangenen Freitag in Brüssel das Startsignal für die zweite Phase der Brexit-Verhandlungen gegeben. May musste dafür erhebliche Zugeständnisse machen, etwa bei der Schlussrechnung.
Immer noch das Gleiche: Rosinenpickerei soll nach dem Brexit weitergehen?