Drei Männer müssen für jeweils zwölf Jahre ins Gefängnis – mit diesem Urteil ist heute vor der Kriminalkammer der Prozess um den brutalen Überfall zu Ende gegangen, der sich im April 2014 auf einem abgelegenen Bauernhof in Berg bei Betzdorf ereignet hat. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Mihail M., Florin S. und Zoltan G. einen Mann zur Herausgabe von Bargeld, Uhren und Schmuck gezwungen haben, indem sie ihn mit einer Stange schlugen und mit einem Messer bedrohten.
Der Prozess war mit zwei Angeklagten schon einmal weit vorangeschritten, als er im November komplett neu aufgerollt wurde: Der dritte Angeklagte und nun Verurteilte war in der Zwischenzeit ebenfalls festgenommen und später aus Bukarest überstellt worden.
Obgleich die Angeklagten teilweise widersprüchliche Aussagen gemacht haben, ist sich das Gericht sicher, die richtigen Leute verurteilt zu haben: Eine Sachverständige versicherte, dass genug genetisches Material von guter Qualität gefunden worden war, um die Beschuldigten eindeutig mit der Tat in Verbindung zu bringen. Die Frau hielt auch diesmal den hartnäckigen Befragungen durch die Verteidigung stand.
Fette Beute erwartet?
Einer der Verurteilten hatte beim Opfer gearbeitet und wusste über dessen Finanzen und Besitztümer Bescheid. Womöglich erwartete er, 100.000 Euro erbeuten zu können, was der Staatsanwaltschaft zufolge die beim Überfall eingesetzte Gewalt erklären würde.
Seiner Vorstellung, über gestaffelte Strafen die Schwere der Schuld zu bewerten, ist das Gericht letztlich aber nicht gefolgt: Die drei Männer müssen alle für jeweils zwölf Jahren ins Gefängnis und außerdem gemeinsam als Schadenersatz 4.000 Euro an das Opfer zahlen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig: Ein Antrag auf Berufung ist möglich.
Von Carlo Kass
12 Joer! Gut sou. Awer net se schon an puer Joer lafen lossen.