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Trierer Feuerwehrmann muss wegen Brandstiftung ins Gefängnis

Trierer Feuerwehrmann muss wegen Brandstiftung ins Gefängnis

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In Trier ist ein Feuerwehrmann verurteilt worden, weil er drei Brände gelegt hat. Dabei wollte er eigentlich nur ein neues Auto für seine freiwillige Feuerwehr haben.

Er legte Brände und löschte anschließend mit: Ein Feuerwehrmann ist am Dienstag wegen Brandstiftung zu vier Jahren Haft verurteilt worden. «Wir sind davon überzeugt, dass er der Täter ist», sagte der Vorsitzende Richter Armin Hardt am Landgericht Trier. Der 29-Jährige, der Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Trier-Zewen ist, sei in allen drei Fällen am Tatort gewesen und kurz danach habe es gebrannt. Er habe zwischen März und Mai das Vereinsheim eines Angelsportclubs und zwei Holzschuppen angezündet. Der Schaden betrug insgesamt rund 54.000 Euro.

Mit den Taten habe der 29-Jährige die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr gegenüber der Berufsfeuerwehr herausstellen wollen, sagte Hardt. Ziel bei den Einsätzen sei gewesen, mit den Freiwilligen als Erste am Brandort zu sein. «Er wollte mit dem Löschzug Zewen gut dastehen.» So habe er bewirken wollen, dass sein Löschzug ein neues Feuerwehrauto bekomme – das sei «das wahre Motiv» für die Brandstiftungen gewesen, betonte der Richter.

Brandschützer bestritt Brandstiftung

Der Feuerwehrmann hatte von Anfang an bestritten, die Feuer gelegt zu haben. Er sei zwar vor den Bränden an den Orten gewesen – aber immer aus anderen Gründen, hatte der gelernte Dachdecker erklärt. Sein Anwalt Sven Collet, der Freispruch gefordert hatte, kündigte Revision an.

Für Richter Hardt ist der 29-Jährige aufgrund «einer Vielzahl von Indizien» überführt. Er sei immer wieder durch «verschiedene und widersprüchliche Einlassungen» aufgefallen – sprich: Er hatte seine Aussagen mehrfach verändert, je nach Beweislage. Zudem habe er in zwei Fällen Täterwissen gezeigt – und Kollegen bei der Fahrt zu Bränden gesagt, wie sie fahren müssen.

Überwachung mit Kamera

«Hier ist es nicht, fahr weiter!», habe er einmal gesagt, weil er schneller am Feuer sein wollte. «Fahr hier links! Die Berufsfeuerwehr ist falsch gefahren», habe er ein anderes Mal gerufen. In die vier Jahre Haft fließt auch eine Strafe wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Fahrerlaubnis ein.

Schließlich kommen noch Beweise durch Überwachungsmaßnahmen hinzu: Die Polizei hatte unter anderem eine Kamera mit Zeituhr an seiner Wohnung und eine GPS-Wanze an seinem Roller angebracht. Diese belegte, dass der 29-Jährige vor dem Brand eines Holzschuppens, der 60 Meter vom Weg entfernt lag, bis auf zehn Meter an diesen heranfuhr, und knapp eine Minute den Roller stehen ließ. «Es gibt keine andere vernünftige Erklärung dafür, als dass er da den Brand gelegt hat», sagte Hardt.