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Das Aus einer Alternative

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Als Folge des Emissionsskandals sucht die Automobilindustrie nach Auswegen, um ihr Image wieder aufzubessern. Eine wichtige Rolle könnte dabei die Förderung der Erdgasfahrzeuge spielen. Mit ungefähr 60 Jahren reichen die Vorkommen von sogenanntem CNG (Compressed Natural Gas) länger als die Erdölvorkommen.

Die Vorteile dieses Treibstoffs liegen auf der Hand: Der Stickoxid-Ausstoß wird im Vergleich zum Diesel-Aggregat um bis zu 90 Prozent reduziert. Die CO2-Emissionen von Erdgasautos liegen um etwa 20 Prozent unter denen eines Diesels. Das kommt der Umwelt zugute. Zudem ist die Verbrennung von CNG so leise, dass man das Motorengeräusch nicht so gut vernehmen kann als bei Dieselfahrzeugen. Hinzu kommen noch wirtschaftliche Vorteile durch die geringen Betriebskosten (geringerer Treibstoffverbrauch und Tankkosten), wenn der etwas höhere Anschaffungspreis dieses Fahrzeugs einmal amortisiert ist. Der Preis für Erdgas liegt an der Zapfsäule aktuell bei 0,513 Euro pro Kilo.

Vor einigen Jahren sah man sie deshalb auch noch öfter: Autos und Nutzfahrzeuge, die mit Erdgas bzw. CNG angetrieben wurden. In der Zwischenzeit sind sie aber wieder größtenteils von den Straßen verschwunden. Eine lobenswerte Ausnahme bilden da die TICE-Linienbusse in Esch/Alzette. Man erkennt die Erdgas-Busse durch eine spezielle Erhöhung des Daches. An der Verfügbarkeit der Fahrzeuge liegt der Misserfolg der Erdgasautos auf jeden Fall nicht. Das Angebot an Autogasmodellen ab Werk liegt bei derzeit 67. Weltweit ist das CNG aber auf dem Vormarsch, mit fast drei Millionen Erdgasfahrzeugen, Tendenz steigend. Auch das Tankstellen-Angebot wird stetig verbessert – nur hierzulande nicht.

Zu wenig Erdgasfahrzeuge

Vor einiger Zeit hatte ein Treibstoffanbieter in Luxemburg sechs Erdgaszapfsäulen (jeweils eine in Luxemburg-Findel, Luxemburg-Merl, Schifflingen, Bascharage, Remerschen und Lintgen) errichtet. Die Regierung hatte daraufhin auch anderen Firmen die Möglichkeit gegeben, solche Säulen aufzustellen, aber niemand hatte darauf reagiert. 2013 dann kündigte der bereits präsente Anbieter an, das Angebot eventuell um zwei weitere Stationen zu erweitern, tat es aber schließlich aus Kosten- und Rentabilitätsgründen nicht. Denn im Augenblick gibt es hierzulande nur 321 Fahrzeuge, die mit Erdgas angetrieben werden. Deshalb ist wohl auch in Zukunft nicht mit einer Erweiterung des Erdgas-Tankstellennetzes zu rechnen. Zudem sind keine Maßnahmen zur Förderung von Erdgasautos geplant.

Dabei hatte der ehemalige LSAP-Verkehrsminister Lucien Lux dem Erdgas eine glorreiche Zukunft vorhergesagt und eine Werbekampagne für den neuen sauberen Antriebsstoff ausarbeiten lassen. Unter dem Motto „Luxemburg gibt Gas“ sollte die Zahl der CNG-Autos drastisch erhöht werden. Es wurden sogar finanzielle Anreize beim Kauf eines Gasautos in Aussicht gestellt. Die Anstrengungen scheiterten nach anfänglichen Erfolgen aber letztendlich an der fehlenden Infrastruktur. Aber es gibt auch kaum LPG-Fahrzeuge hierzulande. Der Zapfsäulenmangel scheint dafür ebenfalls einer der Hauptgründe zu sein. Es gibt nämlich lediglich ein Dutzend LPG-Tankstellen an den Autobahnraststätten und entlang der großen Verkehrsadern. Andere alternative Treibstoffe wie Bioethanol oder Biodiesel sind noch nicht in Luxemburg angekommen. Es gibt im Großherzogtum keine einzige Zapfsäule dafür, sodass in Augenblick nur die E-Mobilität auf der Agenda der Regierung zu stehen scheint.

Gottl. Leb. Müller
21. Januar 2018 - 0.45

+1

Huber
10. Dezember 2017 - 22.00

Das stimmt nicht!!

Ich fahre seit Jahren mit meinem Opel Zafira Tourer CNG mit Fährschiffen nach England, Calais Dover oder Hoek van Holland nach Harwich, ich hatte noch nie solches erlebt!

Mann darf CNG nicht mit LPG vergleichen.

CNG ist umweltfreundlich und zu empfehlen!

Grüsse aus Zürich/ Schweiz

H.Horst
4. Dezember 2017 - 11.01

Die Tiefgaragen-Frage ist ein relativ unwichtiges Detail angesichts der Dimension der Gesamtproblematik. Viel wichtiger ist die Tatsache, dass durch Erdgas die Antriebs-Technik weitgehend erhalten bleiben könnte, d.h. die Werkstätten müssten sich nur minimal umstellen und die Hersteller und Zulieferer blieben Teil der Wertschöpfungskette. Somit würden große volkswirtschaftliche Anpassungen und Verwerfungen vermieden. Wenn man bedenkt , dass durch Windkraft u. Biomasse Erdgas klimaneutral erzeugt und durch bestehende Netze verteilt werden kann, so wäre die Erdgastechnik die methode der Wahl um einerseits die ökologischen ziel zu erreichen und die negativen ökonomischen Folgen zu vermeiden. Ausserdem würde Kaufkraft die in Ölländer oder aber im Fall von Batterietechnologie in Länder mit seltenen Erden und Metallen, in Europa bleiben. Meiner Meinung nach eine runde Sache.....

De Partikel
4. Dezember 2017 - 11.00

Man kann " saubere " Diesel-oder Benzinautos bauen. Man muss nur wollen.
Solange bis der Wasserstoffmotor perfekt ist. Das E-Mobil ist keine dauerhafte Lösung.
Schon gar nicht wenn man AKW's und KKW's abschalten will.
Wie steht's mit Ozeanriesen,Flugzeugen,LKW's? Batteriebetrieben??

J.C. KEMP
4. Dezember 2017 - 10.52

Wie die Benutzung des Ärmelkanaltunnels oder von Fährschiffen mit sämtlichen gasbetriebenen Fahrzeugen.

Jean-pierre goelff
4. Dezember 2017 - 10.51

Wenn ich mir das alles ankucke,dann ist's Schlaraffenländle etwas spät dran,oder?Aber der grüne Fraziskus wird es schon hinkriegen!

Jeck Hyde
4. Dezember 2017 - 10.26

W.E.G. Verstidd dach endlech. E-Autoen a Motoen a Veloen sin in, cool, proper(?), deier, exklusiv, gesponsort, etc.
Trauert néischt no a kaaft en ELECTROauto. Dir mach iech KENG Freed mee dem gréngen Oberguru mat all sengen
treien Apostelen an Veréierer.
Besser kaaft der 2. Wann der op Ostend fuert stellt der een zu Bréissel ôf a fuert mat dem 2. weider. Beim Retour
just ëmgekéiert.

DenPetz
4. Dezember 2017 - 10.25

Entgegen landläufiger Meinungen dürfen Erdgas-Fahrzeuge in jede Tiefgarage fahren. Manchmal finden sich dennoch Verbotsschilder an einzelnen Parkhäusern. Dies ist im Rahmen des privaten Hausrechts möglich und liegt häufig an fehlendem Wissen. Da ERDGAS sich im Falle eines Austritts sofort verflüchtigt, besteht auch in Tiefgaragen keinerlei Gefahr.

Mick
4. Dezember 2017 - 9.46

Ist es nicht so, dass man mit Erdgasfahrzeugen nicht in Tiefgaragen reinfahren darf? Ob gerechtfertigt oder nicht vermag ich nit zu sagen! Aber muss man sich da wundern wenn Erdgasfahrzeuge kein Erfolg haben?

Robbes
4. Dezember 2017 - 9.35

In den öffentlichen Parkhäusern (z.B. Parking Brill) und in den privaten Tiefgaragen ist das Abstellen von Erdgas betriebenen Fahrzeugen verboten.