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Zeit für ein Reset

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Luc Laboulle über den Wandel in der Stadt Esch

Die Stadt Esch hat ein schlechtes Image. Arbeitslosigkeit und Armut, hohe Kriminalität, kaputte Straßen, viel Verkehr, keine Parkplätze, überall Dreck und Hundehaufen, kaum noch Platz für Wachstum. So lauten die Attribute, die der Minettemetropole oft zugeschrieben werden. Einiges davon mag stimmen, doch vieles auch nicht. Häufig erfolgen die negativen Zuschreibungen von außen, von Menschen, die in anderen Städten und Landesteilen wohnen, oder von früheren Eschern, die aus unterschiedlichen Gründen weggezogen sind und einem idealisierten Bild «ihrer» Stadt von vor dreißig Jahren nachhängen.

Die romantisierte Wahrnehmung dieser Escher «Diaspora» und das schlechte Image, das von außen auf Esch projiziert wird, scheinen sich, neben anderen Faktoren, auch auf das Wahlverhalten der Escher Bürger ausgewirkt zu haben. Tatsächlich bewegt sich was in Esch. Wer am Wochenende weggeht, sieht, dass viele Cafés und Restaurants alles andere als leer sind. Wer aus Angst, überfallen zu werden, zuhause bleibt, sieht das natürlich nicht. Wer in seinem Landhaus im Norden oder im Ferienwohnsitz im Ausland hockt und den ganzen Tag auf Facebook verbringt, sieht es ebenfalls nicht.

Der positive Wandel, den Esch gerade durchläuft, geht nicht auf das Konto der CSV. Auch wenn zurzeit der Running Gag die Runde macht, dass alles Positive, was in den vergangenen drei Wochen in Esch passiert ist, dem Wahlsieg der CSV zu verdanken ist. Tatsächlich war sogar das Wetter in den beiden Wochen nach dem 8. Oktober für diese Jahreszeit überraschend gut. Doch mittlerweile ist es wieder kälter und unangenehmer geworden. Ernüchterung ist eingekehrt.

Kontinuität

Vor einer Woche hat die neue Escher Koalition aus CSV, «déi gréng» und DP ihr Abkommen vorgestellt. Wenig überraschend ist es ein Programm der Kontinuität geworden. Sogar die Sozialpolitik, die im Abkommen kaum Erwähnung findet, soll im Sinne der LSAP fortgesetzt werden, wie der neue CSV-Bürgermeister Georges Mischo im Tageblatt-Interview am Samstag bestätigte, auch wenn man künftig die anderen Südgemeinden dazu auffordern will, mehr soziale Verantwortung zu übernehmen. Doch selbst das forderten Vera Spautz und Lydia Mutsch bereits in der Vergangenheit.

Diese Kontinuität ist an sich auch logisch. Denn einerseits sind «déi gréng», die seit 17 Jahren im Schöffenrat mitregieren, noch immer Teil der Mehrheit und andererseits hat die CSV in der vergangenen Mandatsperiode über 90 Prozent der Projekte im Gemeinderat mitgestimmt.
Darüber hinaus ist der neue Bürgermeister Mischo ein «richtiger» Escher mit einem sozialen Gewissen. Sein Vater war Gewerkschafter beim LCGB und saß für die CSV im Gemeinderat. Es liegt wohl daran, dass Georges Mischo schließlich zur CSV gegangen ist. Von seinem politischen Profil her könnte er aber genauso gut Mitglied bei der LSAP sein (sieht man von seinem etwas steifen Auftreten einmal ab).

Der Wahlsieg der CSV in Esch ist demnach weniger auf ein starkes Programm als auf einen geschickten Wahlkampf und den geschlossenen Auftritt der Sektion zurückzuführen. Die «alten Hasen» Maroldt und Zwally klebten nicht an ihren Stühlen. Selbstlos machten sie einem Jüngeren Platz und unterstützten ihn. Der Erfolg gibt ihnen recht.

Anders war es bei der LSAP, die in den vergangen Jahren mit Sicherheit keine schlechte Arbeit geleistet hat. Doch irgendwann muss auch sie einsehen, dass die Zeit für einen Personalwechsel gekommen ist, so schmerzhaft es auch sein mag. Einer von ihnen hat schon seine Konsequenzen aus der Wahlniederlage gezogen und ist aus der LSAP ausgetreten. Nun ist es Aufgabe der Sektion, einen Neuanfang zu wagen, indem sie in den kommenden Jahren eine geschickte Oppositionsarbeit leistet und sich bis zu den Wahlen 2023 neu aufstellt.

Romain
3. November 2017 - 20.27

Richteg BigJim deen Här léit emmer doniewent dat ass een schonn gewinnt.

Pierre W
31. Oktober 2017 - 23.10

schwer zu beurteilen wenn man all dieses gelesen hat.. sicher ist.. bei den vielen die ich angeredet habe stimmt es- esch gehoert nicht mehr den lokalen. beim einkaufen gibts nur noch etliche geschaefte wo man hin kann und schnell wieder weg__ sicher ist man da nicht mehr gillt auch fuer lux defferdeng rod peteng etc __ 6 augen soll man haben alles aus dem wege gehen___vera spautz hatte ein schweres erbe vom vorgaenger id AJ Jos M die komministen __damals haette man mehr tun muessen bei vollen kassen__ das auferwachte defferdeng wird sich mit dem rapiden wachstum noch wundern__ bei d gemeindekosten merkt man es schon vieles wurde gebaut der schuldenberg ist enorn ___ asylanten bekommen alles roberto machts schon vor

Justin
31. Oktober 2017 - 18.24

"Krippenspiel "

Schonn eng Kéier eppes vun Trennung vu Relioun a Staat héieren?
Dat gëllt och fir d'CSV.

Vläicht sollt de Statt direkt och am dem Sënn d'Parteie mat engem 'C'am Numm vun de Wahlen ausschléissen.

BigJIM
31. Oktober 2017 - 14.48

Herr Laboule, Sie scheinen ein Jahr zu spät erwacht zu sein!

collarini edouard
31. Oktober 2017 - 0.34

esch hat immer noch die grösste fussgängerzone des landes circa 2km hier könnte die neue Mannschaft zbsp,.
auch den schönsten Weihnachtsmarkt des landes herrichten dass würde viele Besucher anziehen und als sahnehäubchen könnteman auf dem stadthausplatz eine eispisten und ein schönes Krippenspiel installieren allerdings müsste man auch überwachungskameras installieren um den Vandalen deren es leider viele in der Stadt gibt abzuschrecken und den Weihnachtsmarkt bis an den Wochenenden bis 00 Uhr offenhalten das ist eine unter vielen Alernativen um esch wieder lebenswert zu machen

Johny
30. Oktober 2017 - 16.45

" Nein es sind nicht Wegzezogenen, die Vergangeheit idealisiernde Escher, die sehen wie im Wochenrythmus Geschäfte wegziehen, Traditionsbetriebe schließen, ..."

D'Leit kafen alles bei Amazon, et kascht meeschtens kee Versand, d'Post bréngt hinnen d'Päck op d'Terrass, Gaardenhaischen, etc (Packup@home)
Firwat soll een sech undoen an an Duerf fueren fir en nei Krunn, wann een en och am Kalzong op der Couch kann akafen? Kee Parking a méi bëlleg a méi Choix nach dobäi.
Den Handel ass dout, dee kënnt net méi erëm.

"die raren Neubaugebiete(Nonnewiesen) mit Wohnsiloszugebaut werden,"

Wat da soss? Sollen vläicht Eefamilljenhaiser fir 850.000€ d'Stéck dohinner setzen, wann se op deemselwechten Terrain kënne 16 Appartementer bauen?
Deen Zuch ass och fort.

BAERCHEN
30. Oktober 2017 - 11.28

Ei ei ei waat Argumenter gid mol an aner gemengen Kuken do as et net Besser Arbeitslosigkeit Firwaat well keen mei well schaffen goen oder keng loscht huet an schoul zegoen an wann de Chomage besser bezuelt as wei de Mindest Louhn bleiwen ech och doheem Strossen do wou vill Autoen fueren oder trafic as leiden Strossen Natirlech Dreck an Honds Kake ween mech Esch dreckeg mat all dei Leit wou hei reklameieren BEVöLKERUNG an sos keen Am Staat zentrum as et genau esou Doud wei zu Esch Staat huet de Gronn Rives de Clausen an Esch leider just De Belval waat een Nationalen Problem as um 22:00 keen Kameidi wei soll dann do eppes attraktives bestoen bleiwen wann bei all kleng Feier direkt den Noper Police Rieft asw asw asw MEE HAAPTSACH OP ESCH KLAPPEN

GuyT
30. Oktober 2017 - 10.09

Das nennt man Wunschdenken , von wegen "positive Wandel, den Esch gerade durchläuft".
Jeder der objektiv Esch mit Städten mit gleichem Hintergrund vergleicht (Dudelange, Differdange,...) kann nur neidvoll werden. Nein es sind nicht Wegzezogenen, die Vergangeheit idealisiernde Escher, die sehen wie im Wochenrythmus Geschäfte wegziehen, Traditionsbetriebe schließen, die raren Neubaugebiete(Nonnewiesen) mit Wohnsiloszugebaut werden, zu wenig Schulraum geschaffen wird, die gehobenen Mittelschicht aus Esch wegzieht usw...
Konkret zu der Negativliste :
Arbeitslosigkeit und Armut: unbestreitbar und alle statistische Indikatoren beweisen dies
hohe Kriminalität: nicht unbedingt
kaputte Straßen: ja ebenso wie die zugehörige Infrastrukturen Kanalisation,Wasser,..
viel Verkehr: nicht schlimmer als auf nationaler Ebene
überall Dreck und Hundehaufen: Esch hat hier viel getan
kaum noch Platz für Wachstum: ja weil man nicht langfristig geplant hat
Cafés und Restaurants: wenig attraktives, Studenten und junge Leute zieht es eh in die Stadt