Ein kilometerlanger Stau auf der Autobahn. Ein schwerer Verkehrsunfall blockiert die Fahrbahnen und die Insassen des verunglückten Autos schweben in Lebensgefahr. Jetzt zählt jede Sekunde. Sofort machen sich die Rettungskräfte auf den Weg zum Unfallort, doch dann stehen die Helfer selbst im Stau. Denn die Auto- und Lkw-Fahrer blockieren mit ihren Fahrzeugen die Rettungsgasse. Die sollen Fahrer auf der Autobahn eigentlich in jedem Stau bilden.
Die Autobahnpolizei Schweich hat am Montag an einem besonders schmalen Straßenabschnitt auf der A 64 kontrolliert. Im Augenmerk waren vor allem Luxemburg-Pendler. Denn die Stelle im Straßennetz wurde ausgewählt, weil es sich der Verkehr dort bedingt durch die Verengung – und den starken Pendlerverkehr ins Großherzogtum– am Morgen fast immer staut. Entgegen anderslautender Medienberichte wurde der Stau nicht künstlich durch die Polizisten «provoziert». Das stellte die Autobahnpolizei Schweich auf Nachfrage klar.
Hohes Bußgeld
Das Thema ist ernst und wichtig. Viele Feuerwehrleute und Rettungsdienste haben bereits dazu aufgerufen den Einsatzwagen in der Mitte der Fahrbahn eine freie Durchfahrt zu ermöglichen. Aber nicht alle Autofahrer halten sich daran. Bei Trier hat die Polizei deshalb am Montag eine großangelegte Rettungsgassen-Kontrolle gemacht. Und wenn jemand erwischt wurde, droht ihm keine kleine Geldstrafe: Das Bußgeld wurde in Deutschland gerade auf 200 Euro erhöht. In besonders schweren Fällen werden bis zu 320 Euro fällig – verbunden mit einem Monat Fahrverbot.
13 Autofahrer erwischte die Polizei auch bei ihrer Rettungsgassenkontrolle im Stau bei Trier. Sie müssen 200 Euro bezahlen – obwohl es keinen Unfall gegeben hat.
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