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Puigdemont spricht in Rätseln

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Ganz Spanien rätselt nach dem Parlamentsauftritt von Carles Puigdemont, was der Chef der katalonischen Regionalregierung eigentlich sagen wollte.

Die Situation in Katalonien wird immer konfuser. Ganz Spanien rätselte nach dem Parlamentsauftritt von Carles Puigdemont, was der Chef der Regionalregierung eigentlich sagen wollte. Jedenfalls spielt er auf Zeit. Nun ist Madrid am Zug – die Reaktion dürfte scharf sein.

Dort will der Ministerrat am Mittwochmorgen zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Am Nachmittag (16 Uhr) will Ministerpräsident Mariano Rajoy dann vor das Abgeordnetenhaus treten und Stellung zu Puigdemonts Aussagen beziehen. Die Situation in der Krisenregion wird immer chaotischer.

Puigdemont hatte bei seinem Auftritt zwar die Unabhängigkeit Kataloniens in Aussicht gestellt, aber die Abspaltung «für einige Wochen» auf Eis gelegt – in der Hoffnung, dass sich Madrid doch noch zu einem Dialog durchringen kann. Im Fernsehen hatten Kommentatoren und Experten nach der Rede stundenlang versucht, die Worte Puigdemonts zu entschlüsseln. Tatsächlich waren die Aussagen sehr unverständlich formuliert.

Spanische Medien berichteten unter Berufung auf Regierungskreise, die Zentralregierung betrachte Puigdemonts Worte dennoch als Unabhängigkeitserklärung und wolle darauf reagieren. «Es ist nicht erlaubt, eine implizite Unabhängigkeitserklärung abzugeben und diese dann explizit in der Schwebe zu lassen», zitierte die Zeitung «El Periodico» die Quellen.

Festnahme Puigdemonts denkbar

Wie diese Reaktion aussehen wird, war noch unklar. Jedoch wird erwartet, dass Rajoy scharfe Konsequenzen ziehen wird, um die Region von ihrem Abspaltungsvorhaben abzubringen.

Seit einem umstrittenen Trennungsreferendum am 1. Oktober, bei dem sich mehr als 90 Prozent der Wähler für die Unabhängigkeit ausgesprochen hatten, hat Madrid jeden Dialog über die Frage abgelehnt. Puigdemont hatte mehrmals gefordert, Vermittler zu berufen und Gespräche aufzunehmen.

Theoretisch wäre es nun möglich, dass Rajoy den Artikel 155 der Verfassung zieht. Es wäre das erste Mal, dass dies geschieht. Der Artikel besagt, dass die Zentralregierung eine Regionalregierung entmachten kann, wenn diese die Verfassung missachtet. Das Referendum war zuvor vom Verfassungsgericht verboten worden. Auch eine Festnahme Puigdemonts und seiner separatistischen Verbündeten ist denkbar.

Immer mehr Firmen verlassen Katalonien

Derweil verlegen immer mehr Firmen ihren Hauptsitz aus der Krisenregion heraus. Am Dienstag kündigte auch die Mediengruppe Grupo Planeta an, von Barcelona nach Madrid abzuwandern. Mittlerweile haben bereits Dutzende Banken und Unternehmen wegen der unsicheren Lage einen solchen Schritt eingeleitet, darunter auch Größen wie Banco Sabadell, La Caixa und der Energiekonzern Gas Natural Fenosa.

Jean-pierre goelff
11. Oktober 2017 - 13.20

Zusammen mit Boris Johnson aus G.B.,ergibt das ein schön beklopptes Duo!

Peter Mutschke
11. Oktober 2017 - 9.18

Verzeihung Zahlendreher
37,8%

Peter Mutschke
11. Oktober 2017 - 9.15

90% von 42% Wahlbeteiligung machen 38,7% von 100%.
Für eine Mehrheit eher mager.

Bernard W.
11. Oktober 2017 - 8.15

Puigdemont, als Tiger gesprungen landet er noch als Bettvorleger Rajoys. Der Unabhängigkeitswunsch einiger Unzufriedener ist reinster Anachronismus. Längst wurde aus Spanien eine Schicksalsgemeinschaft. Die Separatisten wähnen sich ausserhalb dieser Gemeinschaft und sie irren sich. Spätestens in der nächsten EM oder WM werden viele die für eine Unabhängigkeit votierten, wieder ihrer spanischen Nationalmannschaft zujubeln;)

Guy Guth
10. Oktober 2017 - 20.27

Hat der gesunde Menschenverstand doch zuletzt gesiegt. Ouff! Wenn die Regierung in Madrid jetzt auch die Vernunft walten lässt und beide Parteien sich an einen Tisch setzen wird mit etwas gutem Willen bestimmt ein Resultat zu verzeichnen sein das beiden Parteien und vor allem Spanien zugute kommt!