Der Nobelpreis für Chemie geht in diesem Jahr an Jacques Dubochet (Schweiz), den gebürtigen Deutschen Joachim Frank (USA) und Richard Henderson (Großbritannien). Sie entwickelten die sogenannte Kryo-Elektronenmikroskopie zur hochauflösenden Strukturbestimmung von Biomolekülen in Lösungen, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mitteilte. «Sie vereinfacht und verbessert das Sichtbarmachen von Biomolekülen. Diese Methode hat die Biochemie in eine neue Ära gebracht», hieß es zur Begründung.
Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist derzeit mit umgerechnet rund 940 000 Euro (9 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Die feierliche Übergabe der Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
174 Forscher bekamen den Chemie-Nobelpreis schon
Seit 1901 wurde der Chemie-Nobelpreis an 174 verschiedene Forscher vergeben. Einer von ihnen, der Brite Frederick Sanger, erhielt ihn sogar zweimal. Unter den Preisträgern waren bislang vier Frauen, etwa Marie Curie 1911, die die radioaktiven Elemente Polonium und Radium entdeckt und ihre Eigenschaften untersucht hatte.
Am Dienstag wurden drei US-Forscher als Nobelpreisträger benannt, die bedeutende Vorarbeiten zur Entdeckung der Gravitationswellen geleistet hatten: der in Deutschland geborene Forscher Rainer (Rai) Weiss sowie Kip Thorne und Barry Barish.
Literatur- und Friedensnobelpreis kommen noch
Auch die Träger des Literatur- und des Friedensnobelpreises werden noch in dieser Woche bekanntgegeben: am Donnerstag in Stockholm und am Freitag in Oslo. Die Wirtschaft ist am kommenden Montag dran.
Im vergangenen Jahr hatten der Franzose Jean-Pierre Sauvage, der gebürtige Brite James Fraser Stoddart und der Niederländer Bernard Feringa den Chemie-Nobelpreis erhalten. Sie haben aus nur wenigen Molekülen unter anderem eine Art Lift, künstliche Muskeln und ein Mini-Auto hergestellt.
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