Vor ziemlich genau einem Jahr stellte Mercedes-Benz auf dem Pariser Autosalon seine neue Produktmarke für Elektromobilität namens EQ vor. Deren Spektrum reiche von Elektrofahrzeugen über Wallboxen und Ladeservices bis hin zum Home-Energiespeicher, hieß es damals. Vorbote der neuen Marke war die seriennahe Studie Concept EQ, die in Paris erstmals zu sehen war.
„Das Serienauto wird über beide Achsen angetrieben und die Motorleistung wird bei bis zu 300 Kilowatt / 408 PS liegen, die Reichweite bei 500 Kilometern“, versprach Jörg Weinhold, Produktmanager des EQ C, „Wir können die Motorleistung je nach Betriebszustand beliebig zwischen beiden Achsen hin- und herschieben.»
Zukunftsmusik? Mitnichten. Das Auto soll nun als SUV nicht nur spätestens 2019 erhältlich sein, im für Elektroautos besonders boomenden Markt Norwegen können sich Interessenten schon jetzt einen EQ C sichern. Mit einer Anzahlung von etwas mehr als umgerechnet 2000 Euro (genau: 20 019 Norwegische Kronen) können sich potenzielle Käufer in der Warteschlange einreihen, wie auf der norwegischen Internetseite von Mercedes-Benz zu lesen ist (https://kampanje.mercedesbenz. no/personbil/electricdrive/concept-eq/): „Wir werden den Reservierungsbetrag auf einem gesonderten Konto platzieren, aber keine Zinsen auf den Betrag zahlen.“ Doch verloren ist die Anzahlung keineswegs, sie wird mit dem späteren Kaufpreis verrechnet. Ansonsten: «Sie können Ihre Reservierung jederzeit zurückziehen und den gesamten Buchungsbetrag zurückerhalten, sofern Sie keinen Kaufvertrag mit dem Händler
abgeschlossen haben“, verspricht Mercedes Norge. Damit kein schwunghafter Handel mit reservierten Warteplätzen entsteht, darf sich jeder Interessent nur einmal registrieren lassen.
Warum Norwegen, das mit seinen Erdölexporten ein Staatsvermögen von zur Zeit rund einer Billion Euro als Polster für schlechte Zeiten angehäuft hat, als Musterland für die Elektromobilität gilt, liegt auf der Hand: Nirgendwo sonst auf der Welt wird Strom als Treibstoff für die individuelle Mobilität staatlich so stark gefördert wie in der Gegend zwischen Kristiansand und Nordkap. Beim Kauf eines Elektrofahrzeugs entfallen die 25- prozentige Mehrwertsteuer ebenso wie Zoll- oder Abgasgebühren, an vielen öffentlichen Steckdosen ist kostenloses Aufladen möglich, Parken ist oftmals genauso wie die Autobahnmaut umsonst, und für Busse reservierte Fahrspuren dürfen benutzt werden.
Das hat zur Folge, dass inzwischen die Ladesäulen knapp werden, weil über ein Drittel aller neu zugelassenen Autos entweder rein elektrisch oder als Hybrid unterwegs sind. Verständlich dass bei diesem Boom auch die Deutschen nicht abseits stehen wollen. So wie Mercedes-Benz für den EQ C hat auch Audi eine Warteliste für seinen geplanten ETron Quattro eingerichtet. Der Elektro-SUV macht den Anfang. Er bietet den Raum und Komfort eines typischen Audi-Oberklasse-Automobils und ermöglicht mehr als 500 Kilometer Reichweite. 2019 folgt ein viertüriger Gran Turismo – die Serienversion des Audi
E-Tron Sportback concept, den das Unternehmen auf der Auto Shanghai 2017 präsentierte. Mit diesen Fahrzeugen bleibt Audi seinem Slogan „Vorsprung durch Technik“ treu: Die Papierform verspricht drei Elektromotoren, eine für die Vorderachse und zwei für die Hinterachse. Die Gesamtleistung beträgt 320 kW / 436 PS, die sich kurzfristig auf bis zu 370 kW / 504 PS vorübergehend erhöhen lassen. Mit einem Drehmoment von über 800 Newtonmetern sprintet der Audi E-Tron Quattro Concept in 4,6 Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht schnell die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h.
Für ein Land wie Norwegen mit einem streng kontrollierten Tempolimit von 80 km/h auf Land- und 100 km/h auf Schnellstraßen und Autobahnen ist das wohl mehr als genug.
(ampnet/hrr)
Nun ja (Zitat) 'für Busse reservierte Fahrspuren dürfen benutzt werden'. Das wird wohl doch nur so lange erlaubt sein, bis es mehr dieser Autos gibt. Dann ist es wieder vorbei. Aber diese Regelung lässt zwei Sachen durchblicken: 1) Der Staat will Kaufanreize schaffen. und 2) Busspuren sich eigentlich keine Busspuren sondern Verkehrsbehinderungs- und Strassenverengungsspuren, besonders dort wo nur alle 30min ein Bus vorbeikommt.
Ich wollte mir vor ca. 2 Jahren einen Mercedes B-Klasse Electric drive kaufen. Da fragte mich der Verkäufer, ob ich verrückt wäre ein elektrisches Auto zu kaufen? Nein, bin ich nicht, inzwischen fahre ich einen elektrischen BMW i3, zu meiner vollsten Zufriedenheit! Aufladen muss ich ihn 2x pro Woche an einer normalen Haus- Steckdose, dann fährt er ca. 400km.Für alle Meckerfritzen, die maulen, wo der Strom denn herkäme: Es ist derselbe Strom mit dem sie jeden Tag ihr Handy aufladen !