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Trump droht mit «totaler Zerstörung»

Trump droht mit «totaler Zerstörung»

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Nach Ansicht von US-Präsident Trump müssen die 193 Mitgliedstaaten auf ihre eigene Stärke ganz nach dem Prinzip "America First" setzen, um die Weltorganisation für schwierige Zeiten zu wappnen.

US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea, den Iran und Venezuela in seiner ersten Rede bei den Vereinten Nationen scharf attackiert, auf eine Eskalation der Konflikte mit diesen Ländern aber vorerst verzichtet. «Die Geißel unseres Planeten ist eine Gruppe von Schurkenstaaten», sagte Trump am Dienstag in seiner ersten Rede vor den Vereinten Nationen. «Wenn die vielen Rechtschaffenen sich nicht den wenigen Gemeinen entgegenstellen, wird das Böse triumphieren.»

NORDKOREATrump brandmarkte das isolierte Regime und drohte ihm mit völliger Zerstörung. «Wenn (die USA) gezwungen sind, sich selbst oder ihre Verbündeten zu verteidigen, dann haben wir keine Wahl, als Nordkorea total zu zerstören.» Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un bezeichnete er als «Raketenmann auf einer Selbstmordmission». Das Atomprogramm des Landes stelle eine Gefahr für die ganze Welt dar. Es sei längst überfällig, Kim Jong Un zu konfrontieren. «Keine Nation der Welt hat ein Interesse daran, dabei zuzusehen, wie diese Bande von Kriminellen sich mit Raketen und Nuklearwaffen ausrüstet», erklärte er.

In der ersten Reihe des Plenarsaals saß die nordkoreanische Delegation und hörte dem US-Präsidenten zu. Allerdings waren es weniger Vertreter als noch bei der Rede des brasilianischen Präsidenten Michel Temer.

IRAN: Iran sei ein wirtschaftlich ausgelaugter Schurkenstaat und exportiere vor allem Gewalt, sagte Trump. Man könne dieses mörderische Regime nicht so weitermachen lassen. Iran müsse endlich die Rechte seiner Nachbarn akzeptieren und sich konsequent gegen jede Form von Terrorismus stellen. Es gebe im Iran viele Menschen guten Willens, die einen Wechsel wollten. Sie müssten endlich gehört werden. Das internationale Atomabkommen mit dem Iran sei einer der schlechtesten Verträge, die jemals abgeschlossen worden seien und eine Erniedrigung für die USA.

VENEZUELA: Trump rief zu einer vollständigen Wiederherstellung der Demokratie und der politischen Freiheit in Venezuela auf. Das «Regime» von Präsident Nicolas Maduro lasse die Menschen in Venezuela verhungern, sagte er. «Das Problem in Venezuela ist nicht, dass der Sozialmus nur dürftig umgesetzt worden wäre, sondern dass er überzeugt umgesetzt worden ist.» Die Regierung Venezuelas habe ein prosperierendes Land ruiniert. «Die Situation ist völlig inakzeptabel. Wir können nicht danebenstehen und zusehen.»

AMERICA FIRST, SOUVERÄNITÄT: Trump wiederholte, die Außenpolitik an amerikanischen Interessen ausrichten zu wollen. «Als Präsident der Vereinigten Staaten werde ich Amerika immer an die erste Stelle setzen», sagte Trump. Genauso sollten es auch andere Staats- und Regierungschefs tun. Mehrfach betonte er das Prinzip der staatlichen Souveränität. «Alle verantwortlichen Staatenlenker stehen in der Pflicht, ihren eigenen Bürgern zu dienen.» Starke und unabhängige Nationalstaaten müssten die Vereinten Nationen zum Erfolg führen. «Wir wollen unsere Art zu leben nicht jedem überstülpen», sagte Trump. Man wolle aber ein leuchtendes Beispiel für jedermann sein.

UN: Trump warf der internationalen Organisation mangelnde Effizienz vor. Der Fokus sei zu oft auf den Prozess und die Bürokratie gerichtet gewesen, nicht auf die Ergebnisse. Er wies darauf hin, dass die USA 22 Prozent des UN-Etats der mehr als 190 Mitgliedsländer bestritten. «Wenn die UN alle Ziele erfüllen würden, besonders den internationalen Frieden, wäre es das leicht wert», sagte Trump. Er hoffe, die UN könnten eines Tages ein effektiverer und verlässlicher Anwalt für die Ziele von Wohlstand und Frieden sein.

FLÜCHTLINGE: Trump nutzte die Rede auch, um seine strikte Flüchtlingspolitik zu rechtfertigen. «Für das, was es kostet, einen Flüchtling in die USA umzusiedeln, können wir zehn in ihrer Heimatregion versorgen», sagte er. Es sei daher zum Beispiel besser, den Nachbarländern Syriens finanziell zu helfen, die sich um Schutzsuchende aus dem Bürgerkriegsland kümmerten. Trumps Regierung hatte die Zahl der Flüchtlinge, die die USA im laufenden Haushaltsjahr aufnehmen, auf 50 000 reduziert. Sein Vorgänger Barack Obama hatte eigentlich die Zahl 110 000 vorgegeben.

 

Dieser Artikel wurde um 18:00 durch eine aktuellere Version ersetzt

Ralph
19. September 2017 - 20.34

Na, liebe Amis, dann macht doch die halbe Welt platt. Amerika first... Ich denke, es gibt mehr Menschen auf der Welt, die eine ernste Bedrohung in der Politik Amerikas sehen als in der Politik gewisser anderer Staaten. Wieso soll ich denn eigentlich dem "Hirntumor" in Amiland mehr vertrauen als dem "Hirnschlag" in Nordkorea? ;-)