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«Cassini» ist verglüht

«Cassini» ist verglüht

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Dramatisches Finale einer historischen Reise durchs All. Die Sonde "Cassini" verglüht in der Atmosphäre des Saturn.

Eine der spektakulärsten Raumfahrtmissionen der Geschichte ist nach fast 20 Jahren zu Ende gegangen: Die NASA-Sonde «Cassini» tauchte im Rahmen eines kontrollierten Absturzes in die Atmosphäre des Saturn ein und verglühte. Das letzte Signal der Sonde wurde wie erwartet am Freitag um 13.55 Uhr MESZ von in Australien installierten Antennen aufgefangen, 83 Minuten nachdem die Sonde es ausgesendet hatte, wie die US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte.

«Das Signal ist verloren gegangen (…). Dies ist das Ende des Raumgefährts», sagte ein Ingenieur im NASA-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena. «Glückwünsche an alle für diese unglaubliche Mission», sagte der Leiter der «Cassini»-Mission, Earl Maize, woraufhin Applaus in dem NASA-Zentrum ausbrach. Grund für «Cassinis» Ende war Treibstoffmangel, der Sonde gingen die Antriebsreserven aus. Im Rahmen der von der NASA als «Grand Finale» bezeichneten Operation stürzte das 2,5 Tonnen schwere Gefährt mit einer Geschwindigkeit von 113.000 Stundenkilometern auf einer Höhe von rund 1.915 Kilometern in die Atmosphäre des Ringplaneten, zwei Minuten danach brach das Signal ab.

Zehn der Instrumente der Sonde funktionierten nach NASA-Angaben bis zum letzten Moment normal, darunter das Spektrometer, welches noch kurz vor dem Ende wertvolle Daten über die Saturn-Atmosphäre liefern sollte. Die Wissenschaftler erhofften sich davon Erkenntnisse über die Zusammensetzung und Entstehung des Gasplaneten.

Lange Reise

Die Sonde war im Oktober 1997 gestartet und hatte im Juli 2004 den Ringplaneten erreicht. Seither zog «Cassini» ihre Bahnen durch das faszinierende Saturnsystem, entdeckte neue Ringe und Monde und enthüllte viele Geheimnisse des zweitgrößten Planeten im Sonnensystem mit seinen sieben großen Ringen und mindestens 62 Monden.

Die von «Cassini» gemachten Entdeckungen gehörten zu «den verblüffendsten der Planetenforschung», sagte die führende NASA-Wissenschaftlerin der Mission, Linda Spilker. Zu den spektakulärsten Funden zählte der Nachweis einer eisigen Landschaft auf dem größten Saturnmond Titan mit riesigen Seen aus Methan in Nähe der Pole. Eine weitere spektakuläre Entdeckung war ein unterirdischer flüssiger Ozean auf dem kleinen Saturnmond Enceladus.

Die Existenz flüssigen Wassers nährte die Vermutung, dass Enceladus oder auch Titan günstige Bedingungen für das Entstehen von Leben bieten könnten. Diese Entdeckungen gaben auch den Ausschlag dafür, dass sich die NASA dagegen entschied, das Gefährt zum Ende der Mission in eine mehr oder weniger stabile Umlaufbahn zu befördern, und es stattdessen verglühen ließ. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass «Cassini» auf einen der Monde stürzte und diesen kontaminierte, wie das Göttinger Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) erläuterte.

Es war nämlich nach Angaben der NASA durchaus denkbar, dass irdische Mikroben an Bord von «Cassini» die lange Reise durchs Weltall überlebt hätten. An der Mission waren auch die Europäische Weltraumagentur ESA und die italienische Raumfahrtbehörde ASI beteiligt. Die Europäer bauten die Landesonde «Huygens», die im Januar 2005 auf dem Titan niederging.

claude
18. September 2017 - 18.46

Frage
Wieviel Leben hätte man ohne diesen Blödsinn retten können.
Irma....... kommende Maria
??????????