Neue Master-Studiengänge in Logistik, Architektur und grenzüberschreitender Zusammenarbeit, ein Bachelor in Computerwissenschaften, die Förderung unternehmerischer und sprachlicher Fähigkeiten: Romain Martin, der akademische Vizerektor der Uni Luxemburg, erklärt im Interview, wie der Semesterstart läuft.
Tageblatt: Vor fünf Monaten hat Rektor Rainer Klump seinen Rücktritt eingereicht. Einen Nachfolger gibt es vorerst noch nicht. Verleiht dieser Tatbestand der heutigen dritten «Rentrée» auf dem Campus Belval nicht einen gewissen bitteren Nachgeschmack?
Romain Martin: Das sehe ich nicht so. Das Team, das dem Rektor zugearbeitet hat, ist nach wie vor im Amt. Wir sind professionell, kennen unsere Arbeit und sind somit durchaus in der Lage, den Übergang zu managen. Wir sind eine gute Mannschaft und wir freuen uns auf die Herausforderungen des kommenden Studienjahres.
Der Rektor ist nicht nur ein reiner Akademiker, sondern auch Fürsprecher der Uni bei der Politik und im wirtschaftlichen Leben. Sind diese Aspekte unter den gegebenen Umständen nicht zu kurz gekommen?
Es gab keinen Stillstand. Wir haben viel gearbeitet und sind mit unseren Projekten auch gut weitergekommen. Außerdem laufen nicht alle Kontakte und Gespräche allein über den Rektor. Wir stehen auch in dieser Interimszeit in ständigem Dialog mit der Politik und der Wirtschaft.
Die Uni Luxemburg verkündet immer wieder mit einem gewissen Stolz, wie gut sie im internationalen Ranking abschneidet. Kann dieses lange, unvorbereitete Interim sich auf diesem Gebiet negativ auswirken?
Internationale Klassierungen sind wichtig und spiegeln die Qualität unserer Arbeit wider. So gesehen sind sie gewissermaßen eine Werbung, aber sie sind beileibe kein Selbstzweck. Die Einstufung der Universitäten ist kein Wettkampf, bei dem nur das Podium zählt. Es geht nicht um Gewinne. Das Ranking zeigt uns, wo wir stehen, wie wir uns entwickeln, was unsere Arbeit wert ist. Für uns Akademiker ist die internationale Sichtbarkeit weitaus wichtiger. Wir wollen vermitteln, wie international unsere Universität ist. Wir verweisen dabei auf den hohen Anteil an ausländischen Studenten, die Mehrsprachigkeit unseres Unterrichts und unser multikulturelles Umfeld. Wir betonen die Zahl und die Qualität unserer Master- und Doktorabschlüsse, weil wir die besten Studenten nach Luxemburg locken wollen. An diesem Aspekt der Werbung für die Uni Luxemburg müssen wir noch arbeiten: Hier sind wir noch nicht da angekommen, wo wir hinwollten.
Das komplette Interview lesen Sie in der heutigen Printausgabe des Tageblatt.
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