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Luxemburger berichtet von den Anschlägen

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Mit Barcelona hat sich der IS für seine Terrorattacke eine der beliebtesten Touristenstädte in Europa ausgesucht. Auch zahlreiche Luxemburger zieht es in die katalanische Hauptstadt. Auch eine Gruppe von Freunden wollten ein paar unbeschwerte Tage in Barcelona verbringen wollten. Einer von ihnen befand sich im Moment des Anschlags gerade auf dem Weg zur Promenade Las Ramblas. «Ich wollte genau dorthin, wo der Lieferwagen in die Menschenmenge gerast ist», erläutert er gegenüber dem Tageblatt.

Und eigentlich war er auch nicht mehr weit von Las Ramblas entfernt. «Ich war in der Metro», so der Luxemburger, der es bevorzugt anonym zu bleiben. An der Station Plaça de Catalunya ging es dann nicht mehr weiter. «Es kam eine Durchsage auf Spanisch, woraufhin die Leute die U-Bahn verließen. Ich machte mich dann auf den Weg und kurz darauf brach Panik aus. Die Leute liefen umher und auch ich fing an zu rennen.» Sofort dachte der Luxemburger an eine Terrorattacke: «Nach all den Vorfällen, denkt man sofort an einen Anschlag.»

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Deshalb versuchte er auch gleich sich in Sicherheit zu bringen. «Wie viele andere Leute auch lief ich in ein Gebäude. Das schien mir am Sichersten. Man kann ja nie wissen, ob nicht irgendjemand mit einem Maschinengewehr durch die Straßen läuft.» In dem Gebäude wurden er und andere Passanten allerdings nicht sonderlich gastfreundlich aufgenommen: «Ich denke, dass es eine Art Maison médicale war. Jemand forderte uns auf, das Gebäude wieder zu verlassen. Schließlich seien wir keine Patienten oder Kunden. Das brachte die Leute nur noch mehr auf. Doch zum Glück hat eine Person die Lage beruhigt und so konnten wir doch noch im Haus warten.»

Dort verbrachte der Luxemburger dann gut zwei Stunden und fing an sich über Smartphone zu informieren, was überhaupt los war. Wenig später dann die nächste Schreckensmeldung. Es habe eine Bombendrohung gegeben, weshalb jeder nun das Gebäude verlassen müsse. «Es war chaotisch und viele Leute gerieten in Panik. Einige saßen auf dem Boden und weinten.»

Am späten Abend wurde dem Luxemburger dann erst richtig bewusst, wie nah er selbst am Anschlag vorbei kam: «Ich war nur wenige Straßen entfernt. Hätte der Anschlag nur fünf Minuten später stattgefunden, dann wäre ich genau dort gewesen. Nur fünf Minuten später…»