Die Digitalisierung des Bankwesens geht in Europa einher mit einem Abbau von Filialen und Mitarbeitern. Das passiert jetzt offenbar auch bei dem großen Luxemburger Geldhaus BGL BNP Paribas. Laut Informationen, die dem Tageblatt vorliegen, sollen bis zum Jahr 2020 alleine in Frankreich 200 Zweigstellen der Bankenkette BNP Paribas geschlossen werden.
Das führt auch dazu, dass einige Bankkunden nicht mehr so einfach an Bargeld kommen. In der kleinen Stadt Pontorson in der Normandie, zentrale Zugangsstadt zum Mont St. Michel, hat die Bank gerade ihre Filiale samt dem Tresor geschlossen. Jetzt fehlt sowohl Kunden als auch Touristen die Möglichkeit, um an Bares zu kommen.
Nicht in Luxemburg
Entwarnung für Luxemburg: Die Filialen im Großherzogtum sind nicht von dem Abbau der Zweigstellen betroffen. Das teilt BGL BNP Paribas auf Nachfrage des Tageblatt mit.
«Wir haben keine entsprechenden Pläne», erklärt die Pressesprecherin der Bank. Eher das Gegenteil sei der Fall, BNP Paribas habe in letzter Zeit sogar weitere Zweigstellen in Luxemburg eröffnet. Dies sei im Sinne der Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden passiert, teilte die Bank am Montag mit.
feder
BNP Paribas erklärt, dass seit 2012 in Frankreich, Italien, Belgien und auch in Luxemburg die Zahl der Zweigstellen um zwölf Prozent gesunken ist. Die Bank würde die Größe des Zweigstellennetzes «im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kunden» weiter anpassen.
In Frankreich sollen zehn Prozent der Filialen schließen
In Frankreich bedeuten die Pläne der Bankengruppe, dass zehn Prozent der Zweigstellen geschlossen würden. BNP Paribas verfügt im Hexagon derzeit über 1.964 Zweigstellen. Mit der Reduzierung der Zweigstellen ginge auch eine Reduzierung des Personals um zwei bis vier Prozent einher. Allerdings soll es keine Sozialpläne geben, da es – so sagt ein Sprecher – eine «natürliche Fluktuation» innerhalb der Gruppe gibt, mit der der Personalabbau bewältigt werden könne.
BNP Paribas ist die Bankengruppe, die als letzte auf die Folgen der erst beginnenden Digitalisierung hinweist.
Auch die Sparkassen schließen Banken
Die Gruppe der französischen Sparkassen und Volksbanken, BPCE, plant die Schließung von 400 Zweigstellen in Frankreich in den kommenden drei Jahren – das sind fünf Prozent des Zweigstellennetzes. Crédit Lyonnais plant die Schließung von 400 der insgesamt 1.950 Filialen.
Als erste der großen Banken in Frankreich hatte die Société Générale schon 2015 angekündigt, bis 2020 jede fünfte Zweigstelle – sprich 400 – zu schließen.
Ausser fir Devise sichen ze goe brauch een haut dach keng Bankfiliale méi. Ech souz d'lescht virun enger BGL während 80 Minutten, do ass keen eran a keen erausgaangen.
An nee, et war net de Weekend. ?