Die neue S-Klasse von Mercedes bietet alles, was eine Luxuslimousine noch sicherer und wünschenswerter macht. Noch darf man sie selbst fahren. Marc Schonckert freute sich darüber.
Wenn Mercedes eine neue S-Klasse herausbringt, kommt Stimmung auf in den Chefetagen der Dax-Konzerne und der deutsche Zeitgeist wird um einige Vokabel reicher, die ansonsten niemals in die triviale automobile Sprache abgesunken wären, hätte Mercedes nicht seinen Stern von den verschwitzten Leibchen verwöhnter und von keiner akademischen Bildung getrübten Jungmillionäre aus der DFB-Nationalmannschaft entfernt. So aber redet man jetzt von Wellness und Intelligent Drive, von Road Surface Scan, Beduftungsfunktion und Ambientelicht, als hätte ein ganzes Schloss-Hotel zum BA-Master auf Räder graduiert und sich nebenbei – Schreck lass nach! – auch noch elektrifiziert.
Der Technologieumfang, der die neue S-Klasse antreibt, überwacht, lenkt und notfalls auch denkt, ist mindestens so beachtlich wie die Zahl von Volksläufen in unserem Land – weniger auffällig, aber viel nützlicher, unvorstellbar effizient und hilfreich. Man merkt nichts davon und so soll es wohl auch sein. Der Aktive Abstands-Assistent Distronic und der Aktive Lenk-Assistent unterstützen den Fahrer beim Abstandhalten und Lenken, die Geschwindigkeit wird nun beispielsweise in Kurven, vor Kreuzungen oder Kreisverkehren automatisch angepasst, Multibeam-LED-Scheinwerfer ermöglichen eine extrem schnelle und präzise Anpassung des Fahrlichts an die aktuelle Verkehrssituation. Ultra-Range-Fernlicht erzeugt die gesetzlich maximal zulässige Lichtstärke, Road Surface Scan, das vorausschauende Erkennen von Bodenunebenheiten, und die Kurvenneigefunktion sind weitere Highlights der neuen S-Klasse. Energizing-Komfortsteuerung kommt ab September 2017: Verschiedene Komfortsysteme im Fahrzeug wie u.a. Klimatisierung, Ambientelicht, Massage- oder Beduftungsfunktionen sorgen für ein spezielles Wellness-Set-up. Dadurch steigen Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit während der Fahrt.
Mir reichte der Klang des V8 Biturbo im AMG S63 oder der Antritt des neuen Sechszylinder-Diesels. Im überragend anspruchsvollen Interieur der S-Klasse und in Abstimmung mit seinem Komfort- und Federungsverhalten war dies ein Erlebnis der besonderen Art, wobei sich die nicht gerade kleine Limousine präzise und federleicht um enge Kurven lenken ließ und man sich dabei ertappte, 612 PS auch bei souveränem Dahingleiten zu genießen, während sich 4 von den 8 Zylindern bei solchen Fahrumständen dann auch kurzzeitig zu einer kleinen Erholungspause zurückzogen.
In der neuen S-Klasse debütieren gleich drei völlig neue Motoren: 3-Liter-Reihen-Sechszylinder als Diesel (S 350d mit 286 PS, S 400d mit 340 PS) und Otto (S 450 mit 367 und S 500 mit 435 PS) sowie ein neuer 4-Liter-V8-Biturbo-Benzinmotor mit 469 PS im S 560 und mit 612 PS im AMG S 63. Dazu kommt noch der 6-Liter-V12, der 530 PS im S 600 leistet und 630 PS im Maybach S 650 wie auch im AMG S 65. Gleichzeitig erleben richtungsweisende Technologien wie der integrierte Starter-Generator auf 48-Volt-Basis und der elektrische Zusatzverdichter ihre Weltpremiere.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können