Über eine erhöhte Besteuerung, so Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot, soll Dieselöl so teuer werden wie Benzin. Hulot will im Rahmen einer umweltgerechten Besteuerung der Franzosen die Tendenz fortsetzen, Diesel-Automobile auf Dauer aus dem Verkehr zu ziehen. Das bedeutet erhebliche Preiserhöhungen.
Dieselkraftstoff kann man derzeit je nach Region in Frankreich um die 1,139 Euro pro Liter kaufen. Benzin Super 98 kostet, ebenfalls je nach Region, um die 1,48 Euro. Gleichzeitig meinte Hulot, dass man von der Reputation der Umweltpolitik weg müsse, dass sie immer nur bestrafend sei.
Neue Wege
Hulot kündigte weiter an, dass es zukünftig keine Erdöl- oder Gas-Exploration nach dem Cracking Verfahren geben solle. Er habe bei der Amtsübernahme Genehmigungen für diese Art der Exploration vorgefunden. Darüber werde man mit den Lizenznehmern verhandeln. Im Herbst soll ein entsprechendes Gesetz der Nationalversammlung vorgelegt werden.
Er werde, so Hulot weiter, in einem Interview mit dem Fernsehsender BMTV, seine Politik an dem Energie Transitionsgesetz ausrichten, das aus der Zeit von Staatspräsident Hollande stammt. Der Umweltminister bestritt, ein Gegner von Windrädern zu sein. Das Problem sei ein anderes. Wenn man einen Windpark beispielsweise vor der normannischen Küsste plane, dann dauerten die Prozeduren so lange, dass sie von der technischen Entwicklung überholt worden seien und man dieselbe Leistungsfähigkeit mit der Hälfte der Windräder erreichen könne.
Mehr Macht
Es werde seine Aufgabe sein, diese Planungszeiten zu verkürzen. Das Energie Übergangsgesetz sieht unter anderem vor, den Anteil der Kernenergie in Frankreich auf 55 Prozent zu begrenzen. Dazu müssen Atomreaktoren geschlossen werden.
Das Umweltministerium ist bei der Umbildung der Regierung am vergangenen Mittwoch deutlich aufgewertet worden. Hulot hat zwei Staatssekretäre ohne Aufgabenbereich zugesprochen worden, die als stellvertretende Minister agieren. Staatssekretärin Brune Poirson wird Frankreich beim Energieminister Treffen in Luxemburg vertreten, kündigte Hulot an.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können