Im Grunde hatten die Winter- Meisterschaften im Düdelinger 25-m-Becken alles zu bieten, was das Schwimmerherz begehrt. Die Favoriten konnten ihre Rolle bestätigen, mit zehn Landesrekorden waren die Zeiten hervorragend und einige Nachwuchsschwimmer zeigten, dass man in Zukunft auf sie zählen kann. Einziger Wermutstropfen dieser Veranstaltung war das Tragen der verpönten schnellen Schwimmanzüge, die schon bei Olympia viel Diskussionsstoff auslösten.
Und auch in Düdelingen war man wenig darüber erbaut, dass Damien Assini, Christine Mailliet und Aurélie Waltzing trotz „gentleman’s agreement“ die Hightech-Anzüge überstreiften, andeMEISTERSCHAFT ZAHLEN
o Landesrekorde 2009: 10; Christine Mailliet: 50 und 200 m Delfin, 100, 200 und 400 m Lagen; Aurélie Waltzing: 2 x 50 m, und 100 m Brust; Jean-François Schneiders: 100 m Rücken; Sarah Rolko: 200 m Rücken
(Landesrekorde 2008: 7)
o Meilleures performances 2009: 13; Patrick Zepp (18 J.): 800 und 1.500 m Freistil; Raphäel Stacchiotti (17 J.): 400 m Freistil, 100 und 200 m Brust, 100 m Delfin; Aurélie Waltzing (16 J.): 2 x 50 m, und 100 m Brust; Sarah Rolko (15 J.): 200 m Freistil, 200 m Rücken, 200 m Lagen; Julien Henx (14 J.): 50 m Delfin
(Meilleures performances 2008: 13)
o Meiste Medaillen: Damen: Swimming Luxemburg (8 Gold/10 Silber/14 Bronze) vor SCD Ettelbrück (8/2/0); Herren: SCDE (12/2/1) vor CN Wiltz (3/1/1); Total: SCDE (20/4/1) vor Swimming (10/13/19) rthalb Monate bevor diese abgeschafft werden. Da die Schwimmer aber der Obhut der Vereine und nicht des Verbandes unterlagen (bei der EM werden die Schwimmer ihre regulären Anzüge tragen), war alles im grünen Bereich.
Aurélie Waltzing werden die Diskussionen völlig egal sein. Die Differdingerin konnte nicht nur ihre drei Titel verteidigen und mit zwei Landesrekorden die FLNS-Präsidentin aus den Brust-Rekordlisten (25-m-Becken) verdrängen, ihr Chrono über 100 m Brust lag exakt 1/100 unter der Pflichtzeit für die Kurzbahn-EM in drei Wochen in Istanbul.
Die Nummer 1 auf der Brust konnte so neben dem bereits qualifizierten Sextett (siehe „T“ vom Freitag) „in extremis“ auf den EM-Zug aufspringen: „Das Ziel waren eigentlich die Rekorde, da die Norm doch ein weites Stück entfernt war. Umso schöner, dass es trotzdem geklappt hat. Jetzt, da ich alle Rekorde habe, muss ich mich allerdings neu motivieren.“ Einer blieb seinem „alten“ Arbeitszeug treu und hatte auch so Erfolg: Raphaël Stacchiotti. Der 17-Jährige hatte sich ein Mammutprogramm aufgeladen, mit zwölf Einsätzen. Aber Raphaël Stacchiotti wäre nicht Raphaël Stacchiotti, wenn er nicht zwölf Siege daraus gemacht hätte: „Ich war heute nur auf Titel aus, Rekorde waren nicht eingeplant.“ Tatsächlich war es für den Ettelbrücker ein „jour sans“, sieht man von den vier „meilleures performances“ ab. Dabei knackte der Europameister zwei Bestzeiten von Alwin De Prins auf der Brust: „Das motiviert natürlich.“ Die härteste Prüfung erwartete Stacchiotti aber zum Schluss: „Die 100 m Freistil, da war ich schon müde, ich war im Vorfeld krank, und die Konkurrenz war am größten.“
20 Titel für den SCDE
Nicht viel weniger wusste seine Teamgefährtin Christine Mailliet zu bieten. Auch der „Kapitän“ des SCDE und der Nationalmannschaft hatte sich mit acht Rennen viel zugemutet, bestand die Prüfungen aber mit Bravour. Mit ihren acht Titeln kam der SCDE auf 20 Meistertitel und verdrängte den Swimming damit von der Spitze. Dabei war die 22-Jährige verdammt schnell und unterbot fünf Landesrekorde, darunter den letzten Rekord von Nancy Kemp-Arendt (200 m Delfin).
„Beeindruckend“
„Es ist schon beeindruckend, was die beiden geleistet haben“, war Nationaltrainer Ingolf Bender voll des Lobes. „Aber alle EM-Teilnehmer haben mich mit ihren Zeiten beeindruckt, das lässt doch für Istanbul hoffen.“ Allen voran „Fränz“ Schneiders, der zwar Stacchiotti zweimal im Freistil nicht überlisten konnte, dafür aber auf dem Rücken eine Bank war, mit u.a. einem Rekord: „Nach Berlin haben wir das Training noch einmal angezogen und ich habe nicht damit gerechnet, hier so schnell zu sein.“
Das weibliche Pendant des Wiltzers ist Sarah Rolko – wie Stacchiotti ein Megatalent. Auch die 15-Jährige war auf dem Rücken nicht zu bremsen – zumal Dana Gales (SCDE) noch krankheitshalber passen musste – und realisierte trotz mangelnder Konkurrenz einen Rekord. Mit sechs Medaillen, dreimal Gold, konnte Kim Nickels ebenfalls die Erwartungen mehr als bestätigen. Leider schaffte es sie SL-Schwimmerin nicht, sich für die EM zu qualifizieren. Nach bestandenem Abitur konnte auch Pit Ulveling an seine alte Form anknüpfen und übertreffen. Der Differdinger stand aber im Schatten Stacchiottis und gewann bei sechs Medaillen „nur“ einen Titel. Als würdige Nummer eins auf den langen Distanzen konnte Patrick Zepp (vier Medaillen, SCR) seinen Titel verteidigen.
Insgesamt konnten 16 Herren und 18 Damen einen Podiumsplatz belegen. Dabei konnten einige junge Schwimmer ihr Können ins rechte Licht rücken wie der Düdelinger Julien Henx, der es auf fünf Medaillen brachte, die Bald-Luxemburgerin Manon van den Bossche und Minah Sorahbi-Zadeh (beide SL, 3 Medaillen) oder aber Charné Olivier (SL, 2).
Ebenfalls vier Medaillen gewann Cécilia Valeri (SL), deren drei holten Damien Assini (SL), Stephan Fandel (CNDi), Jo Stijnen (SCDE) und Kelly Moura (SCD). Bemerkenswert war, dass die SL-Schwimmerinnen dreimal das komplette Podium besetzen konnten, über 50 m Freistil sowie 50 m und 200 m Rücken.
HERREN
50 m Freistil: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 23»02, 2. Pit Ulveling (SCD) 23»46, 3. Jean-François Schneiders (CNW) 23»58
100 m Freistil: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 49»68, 2. Jean-François Schneiders (CNW) 50»52, 3. Damien Assini (SL) 50»81
200 m Freistil: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 1’49»26, 2. Damien Assini (SL) 1’51»18, 3. Stephan Fandel (CNDi) 1’58»74
400 m Freistil: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 3’56»36, 2. Damien Assini (SL) 4’02»24, 3. Patrick Zepp (SCR) 4’12»54
1.500 m Freistil: 1. Patrick Zepp (SCR) 16’25»68 (mp. 18 J. + Zwischenzeit 800 m: 8’40»54 mp. 18.), 2. Markus Bermes (CNE) 17’40»60, 3. Pit Brandenburger (SL) 18’18»51
50 m Rücken: 1. Jean-François Schneiders (CNW) 26»08, 2. Bob Ulveling (SCD) 28»51, 3. Julien Henx (CNDü) 29»87
100 m Rücken: 1. J.-François Schneiders (CNW) 55»20, 2. Jo Stijnen (SCDE) 1’02»53, 3. Julien Henx (CNDü) 1’03»60
200 m Rücken: 1. Jean-François Schneiders (CNW) 2’00»92, 2. Julien Henx (CNDü) 2’16»09, 3. Stephan Fandel (CNDi) 2’21»33
50 m Brust: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 29»43, 3. Luc Flammang (CNDü) 32»33, 3. Serge Flammang (CNDü) 32»80
100 m Brust: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 1’02»94, 2. Stephan Fandel (CNDi) 1’11»34, 3. Serge Flammang (CNDü) 1’12»32
200 m Brust: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 2’18»16, 2. Loïc Feltgen (CNE) 2’36»84, 3. Gilles Schmitt (SL) 2’37»53
50 m Schmetterling: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 24»69, 2. Pit Ulveling (SCD) 25»58, 3. Julien Henx (CNDü) 27»73 (Vorlauf: 27»71 mp. 14.J)
100 m Schmetterling: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 55»74, 2. Jo Stijnen (SCDE) 1’00»66, 3. Fabien François (SL) 1’02»91
200 m Schmetterling: 1. Pit Ulveling (SCD) 2’11»31, 2. Fabien François (SL) 2’19»05, 3. Jo Stijnen (SCDE) 2’19»80
100 m Lagen: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 57»03, 2. Pit Ulveling (SCD) 57»95, 3. Julien Henx (CNDü) 1’03»82
200 m Lagen: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 2’02»85, 2. Pit Ulveling (SCD) 2’06»52, 3. Stephan Fandel (CNDi) 2’20»56
400 m Lagen: 1. Raphaël Stacchiotti (SCDE) 4’28»01, 2. Patrick Zepp (SCR) 4’51»47, 3. Louis Gloesener (SL) 5’04»92
4×100 m Freistil: 1. Swimming Luxemburg 1 3’44»27 (D. Assini, Brandenburger, François, T. Assini), 2. SC Differdingen 3’49»10, 3. CN Diekirch 3’53»70
4×100 m Lagen: 1. Swimming Luxemburg 1 4’18»74 (François, T. Assini, Brandenburger, D. Assini), 2. CN Düdelingen 4’23»43, 3. SC Differdingen 4’24»47
DAMEN
50 m Freistil: 1. Kim Nickels (SL) 27»25, 2. Caroline Sinner (SL) 28»00, 3. Cécilia Valeri (SL) 28»48
100 m Freistil: 1. Christine Mailliet (SCDE) 57»15, 2. Sarah Rolko (SL) 57»66, 3. Kim Nickels (SL) 57»92
200 m Freistil: 1. Christine Mailliet (SCDE) 2’02»19, 2. Sarah Rolko (SL) 2’04»48, 3. Kim Nickels (SL) 2’04»75
400 m Freistil: 1. Kim Nickels (SL) 4’29»21, 2. Kelly Moura (SCD) 4’37»48, 3. Charné Olivier (SL) 4’37»98
800 m Freistil: 1. Kim Nickels (SL) 9’22»64, 2. Kelly Moura (SCD) 9’35»34, 3. Charné Olivier (SL) 9’36»25
50 m Rücken: 1. Sarah Rolko (SL) 28»68, 2. Cécilia Valeri (SL) 31»72, 3. Caroline Sinner (SL) 31»95
100 m Rücken: 1. Sarah Rolko (SL) 1’01»75, 2. Cécilia Valeri (SL) 1’06»92, 3. Lisa Picco (SCR) 1’12»43
200 m Rücken: 1. Sarah Rolko (SL) 1’13»08, 2. Cécila Valeri (SL) 2’21»97, 3. Manon van den Bossche (SL) 2’36»48
50 m Brust: 1. Aurélie Waltzing (SCD) 33»15 (Landesrekord + mp.16 J. / Vorlauf: 33»73 Landesrekord + mp.16 J.), 2. Alexandra Metzen (CNE) 36»93, 3. Mina Sorahbi-Zadeh (SL) 39»16
100 m Brust: 1. Aurélie Waltzing (SCD) 1’11»63, 2. Manon van den Bossche (SL) 1’21»64, 3. Alexandra Metzen (CNE) 1’21»93
200 m Brust: 1. Aurélie Waltzing (SCD) 2’38»65, 2. Manon van den Bossche (SL) 2’56»34, 3. Mina Sorahbi-Zadeh (SL) 2’59»44
50 m Schmetterling: 1. Christine Mailliet (SCDE) 28»09, 2. Sydney Baum (SCR) 31»59, 3. Mina Sorahbi-Zadeh (SL) 31»77
100 m Schmetterling: 1. Christine Mailliet (SCDE) 1’06»29, 2. Sydney Baum (SCR) 1’13»46, 3. Jeanne Banky (SL) 1’14»88
200 m Schmetterling: 1. Christine Mailliet (SCDE) 2’16»83, 2. Kim Nickels (SL) 2’34»77, 3. Lisa Goerens (CNDü) 2’58»45
100 m Lagen: 1. Christine Mailliet (SCDE) 1’03»86, 2. Kelly Moura (SCD) 1’12»68, 3. Sabrina Bravaccini (SL) 1’12»76
200 m Lagen: 1. Christine Mailliet (SCDE) 2’18»84, 2. Sarah Rolko (SL) 2’20»62, 3. Christina Roch (SL) 2’27»89
400 m Lagen: 1. Christine Mailliet (SCDE) 4’58»47, 2. Aurélie Waltzing (SCD) 5’13»12, 3. Carline Hermes (SL) 5’25»24
4×100 m Freistil: 1. Swimming Luxemburg 1 4’01»67 (Nickels, Sinner, Rolko, Bravaccini), 2. Swimming Luxemburg 2 4’07»99, 3. SC Differdingen 4’18»88
4×100 m Lagen: 1. Swimming Luxemburg 1 4’35»63 (Rolko, Nickels, Bravaccini, Sinner), 2. Swimming Luxemburg 2 4’45»76, 3. SC Differdingen 4’54»66
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