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Fußball / BGL Ligue: Das etwas andere Duell der Extreme

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Spitzenspiel Grevenmacher - Jeunesse am Sonntag

Die Winterpause in der BGL Ligue naht. Aber bevor es so weit ist, stehen sich am Sonntag in Grevenmacher der Zweite und der Erste der Tabelle gegenüber. Eigentlich nicht das, was man als Duell der Extreme bezeichnen würde. Und doch … / Kim Hermes

Die nackten Zahlen lassen nämlich ganz unterschiedliche Gründe für den Erfolg erkennen. Während Grevenmacher mit 28 Treffern den besten Sturm der Liga stellt, hat Jeunesse mit erst sechs Gegentoren die beste Abwehr zu bieten. Im Sturm hingegen hakt es bei Jeunesse. 19 Treffer bedeuten in der BGL Ligue Platz 10, Grevenmachers Abwehr hingegen (16 Gegentreffer) liegt auf Platz fünf, mithin solides Mittelfeld.
Damit ist Jeunesse die effizientere Mannschaft, sofern das überhaupt auf solche Art messbar ist. Ob die beste Abwehr oder der beste Sturm bessere Erfolgschancen hat, ist eine müßige Diskussion. Vor allem in Luxemburg, wo der F91 in den letzten Jahren beides in schöner Regelmäßigkeit vereinte.GREVENMACHER (2./26 P.)

o Bilanz: 8S – 2U – 4N

o Tore: 28 (1.)

o Gegentore: 16 (5.)

o „Effizienz“: 1 Tor = 0,93 P.

o Bester Torschütze: Dan Huss (12 Treffer)

o Heimbilanz: 6 Siege


JEUNESSE ESCH
(1./29 P.)

o Bilanz: 8 S – 5 U – 1 N

o Tore: 19 (10.)

o Gegentore: 6 (1.)

o „Effizienz“: 1 Tor = 1,52 P.

o Bester Torschütze: Loïc Cantonnet (6 Treffer)

o Auswärtsbilanz: 3S-3U
Der Tabellenstand gibt derzeit jedenfalls den Schwarz-Weißen recht. Doch so ganz zufrieden ist man auf der „Grenz“ nicht. Und so wurde bereits mehrfach darüber spekuliert, ob man nicht im Winter doch einen neuen Spielmacher verpflichten wird. Denn einen echten Zehner gibt es bei den Eschern derzeit nicht. Für Jeunesse-Kapitän René Peters ist allerdings auch das kein Allheilmittel: „Man sieht das ja in Düdelingen. Die haben solche Spielmacher, und auch nur drei Tore mehr erzielt als wir“, so Peters. Torchancen hat der Rekordmeister „in jedem Spiel, nur machen wir sie nicht rein, vor allem gegen kleinere Teams tun wir uns schwer. Da brauchen wir einfach zu viele Chancen.“
Das ist einer der Vorteile von Grevenmacher: „Sie gewinnen gegen die Kleinen. Und zwar nicht nur mit ein oder zwei Toren, sondern mit drei oder vier. Sie machen schnell ein Tor, können das Spiel so offener gestalten. Die Situation ist deblockiert.“

Zu Hause eine Macht

Aber der CSG steht nicht nur so weit oben, weil er gegen die Kleinen gewinnt. Vor allem zu Hause sind die Moselaner eine Macht. Sechs Spiele, sechs Siege, u.a. gegen Déifferdeng 03 und den F91. Auswärts sieht es da ganz anders aus. Vier Niederlagen gab es bereits, darunter auch das 0:2 im Hinspiel auf der „Grenz“ und am letzten Wochenende in Differdingen (0:2). Gerade dort war wenig von der Offensivkraft zu sehen, die Grevenmacher zumindest auf dem Papier auszeichnet. Der CSG agierte weitgehend zurückgezogen und setzte auf Konter. Chancen kamen dabei zwar schon raus, aber weitestgehend musste man das Spiel über sich ergehen lassen: „Man hat schon in den letzten Spielen eine gewisse Müdigkeit gespürt“, so Trainer Claude Osweiler in Differdingen.
Das ist Ende November in der BGL Ligue eigentlich ganz normal, aber dennoch sieht Peters auch hier einen kleinen Vorteil für Jeunesse: „Wir hatten nicht viele Verletzte zu Saisonbeginn, da konnten wir eigentlich ganz gut durchwechseln. Und die Trainingseinheiten waren immer gut dosiert.“ Er selber setzte letztes Wochenende gesperrt aus. Aber dass irgendwann doch eine psychische Müdigkeit einsetzt, gilt auch für Jeunesse. „Irgendwann hast du einfach genug“, so Peters.
Doch diese Tiefs, wie etwa nach dem Spiel gegen Hesperingen, hat man schon überwunden und für die letzten Spiele vor dem Winter wittert der Mittelfeldspieler scheinbar die große Chance, sich in Grevenmacher an der Spitze der Tabelle weiter abzusetzen: „Sie haben den Druck und dürfen nicht verlieren, weil der F91 ihnen im Nacken sitzt. Wir haben das 2:0 aus dem Hinspiel im Rücken und drei Punkte Vorsprung. Wir brauchen vor niemandem Angst zu haben.“ Allerdings gilt das im „Stade op Flohr“ vor allem für die Hausherren vom CSG. Zur Erinnerung: sechs Spiele, sechs Siege und 19:4 Tore.