Headlines

SCHWIMMEN / Kurzbahn-EM / Gelungener Start drei Landesrekorde

Jetzt weiterlesen! !

Für 0.99 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Gestern Morgen fiel der erste Startschuss für die 13. Kurzbahn-Europameisterschaft in Istanbul. Luxemburg ist mit einer Rekordbeteiligung von sieben Schwimmern im Einsatz. Am ersten Wettkampftag legte das Großherzogtum gleich acht Starts hin. Mit drei Landesrekorden fiel das Ergebnis sehr erfolgreich aus. / Marc Biwer

„Bei fünf Bestzeiten und drei Landesrekorden kann man sehr zufrieden sein“, resümierte Nationaltrainer Ingolf Bender den ersten Wettkampftag im türkischen 25-m-Becken. „Meine Zufriedenheit liegt zwar nicht bei 100 Prozent, aber man muss sich mit allen Ergebnissen zufrieden geben. Für einen Anfang war es demnach schon sehr ordentlich.“
Beim Fehlen der 100 Prozent war zum einen Aurélie Waltzing gemeint. Der Differdingerin wurde die schwere Aufgabe zuteil, das Eis zu brechen. Die 50 m Brust waren die erste Disziplin dieser EM. Wie schon im Vorfeld wegen der späten Qualifikation angedeutet blieb die 16-Jährige deutlich über ihrer Bestzeit und fiel gegenüber der Meldeliste (46.) unter 53 Konkurrentinnen auf den vorletzten Platz zurück. „Aurélie ist aber vornehmlich wegen der 100 m hier, da muss man schauen, wie es weitergeht“, so Bender.
Die Stimmung hob sich aber als Raphaël Stacchiotti über 200 m Lagen in 1’59″72 den ersten Landesrekord herausholte (um satte 1″89). Den Lob gab es vom Coach: „Ich dachte, dass er noch schneller sein würde, aber erstmals unter 2′ ist schon nicht schlecht.“ Mit Rang 33 verfehlte der Ettelbrücker ein mögliches Halbfinale um 4″50. Wobei die luxemburgischen Schwimmer im Gegensatz zur Konkurrenz auf die schnellen Rennanzüge verzichteten. Was Ingolf Bender die süffisante Bemerkung entlockte: „Wir waren die Exoten.“ Istanbul erlebte in puncto Halbfinalen (50-m- und 100-m-Rennen) und Finalen ein Novum, da diese erstmals auf zehn Bahnen geschwommen werden.
Unter ihren Bestzeiten blieben in der dritten Disziplin ausgerechnet die beiden Rückenspezialistinnen. Wobei Dana Gales trotz gerade überstandener Verletzung (siehe auch „T“ von gestern) ihre zweitbeste Zeit schwamm, während Sarah Rolko nur 1/10 über ihrem Landesrekord blieb. Den kleinen Rückschlag machte Jean-François Schneiders aber wieder wett. Der Wiltzer sorgte für den zweiten Landesrekord, als er 95/100 unter seiner vier Wochen alten Bestzeit aus Berlin blieb. Schneiders konnte leider den letzten Platz im zweiten Vorlauf nicht vermeiden, da der Schwimmanzugnachteil und die ungünstige Bahn 9 kein besseres Ergebnis zuließen. „Fränz ging die ersten 100 m etwas zu schnell an“, sah der Nationaltrainer einen weiteren Grund. Aber Rekord ist Rekord!

Ausrufezeichen

Das Ausrufezeichen hinter einen sehr gelungenen ersten Wettkampftag setzte Laurent Carnol. Der Ettelbrücker glänzt seit Wochen mit Rekorden für seinen englischen Klub, die Loughborough University, und lässt nach nur einem Jahr einen Alwin De Prins komplett in Vergessenheit geraten. In 1’00″14 verbesserte Carnol den knapp fünf Wochen alten Landesrekord über 100 m Brust um sensationelle 1″32. „Schade, dass eine Wende nicht ganz so gut geklappt hat, sonst wäre er unter der Minute geblieben“, hob Bender den „Engländer“ ebenfalls hervor. Auch auf der 50-m-Zwischenzeit konnte der 20-Jährige seine eigene Landesrekordzeit unterbieten.
Den letzten Einsatz bestritten Christine Mailliet und Sarah Rolko über 100 m Freistil. Für die 15-Jährige war es der zweite Auftritt des Tages (als Einzige) und in ihrer zweiten Disziplin lief es besser als auf dem Rücken. Rolko konnte ihre eigene „meilleure performance“ um 21/100 verbessern. Für Mailliet wird es mit 22 Jahren ungleich schwieriger, immer wieder neue Bestzeit zu schwimmen. Dennoch blieb der Kapitän der FLNS-Mannschaft 10/100 unter ihrem persönlichen Rekord und näherte sich dem Landesrekord von Lara Heinz auf sechs Zehntel.
Aurélie Waltzing, Sarah Rolko, Dana Gales und Laurent Carnol genießen heute ihren Ruhetag in Istanbul. Auf der anderen Seite müssen Jean-François Schneiders (50 m Rücken, 100 m Freistil), Raphaël Stacchiotti (400 m Lagen, 100 m Freistil) und Christine Mailliet (50 m Delfin, 100 m Lagen) doppelt ran.

Die Ergebnisse

100 m Kraul Frauen, Vorläufe (56 Teilnehmerinnen): 1. Inge Dekker (NED) 51.85, 24. Miroslava Majdanovski (SRB) 54.41, 51. Christine Mailliet (LUX) 56.42, 52. Sarah Rolko (LUX) 56.66
100 m Rücken Frauen, Vorläife (48): 1. Kaenia Moskvina (RUS) 57.10, 21. Eszter Dara (HUN) 59.60, 36. Sarah Rolko (LUX) 1.01.08, 46. Dana Gales (LUX) 1.03.57
200 m Rücken Männer, Vorläufe (37): 1. Evgeny Aleshin (RUS) 1.49.66, 13. Andrew Hodgson (GBR) 1.52.53, 27. J.-François Schneiders (L) 1.59.04
50 m Brust Frauen, Vorläufe (53): 1. Janne Schäfer (GER) 29.85, 24. Tessa Brouwer (NED) 31.34, 52. Aurélie Waltzing (LUX) 34.00
100 m Brust Männer, Vorläufe (64): 1. Daniel Hyurta (HUN) 56.89, 22. M. Alvarez C. (ESP) 58.59, 47. Laurent Carnol (LUX) 1.00.14
200 m Lagen Männer, Vorläufe (40): 1. Laszlo Cseh (HUN) 1.53.60, 10. Gal Nevo (ISR) 1.55.22, 33. Raphaël Stacchiotti (LUX) 1.59.72