Während Hughes trotz des 4:3-Heimsieges gegen den FC Sunderland durch Roberto Mancini ersetzt wurde, hagelte es für die Rekordmeister ManU und Liverpool unerwartete Niederlagen. Tabellenführer Chelsea schlug aus Uniteds 0:3-Pleite beim FC Fulham allerdings nur bedingt Kapital. Die Blues kamen selbst nicht über ein 1:1 beim Abstiegskandidaten West Ham United hinaus und vergrößerten ihren Vorsprung auf ManU nur um einen auf vier Punkte. Alessandro Diamanti hatte West Ham in der 45. Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht, Frank Lampard glich in der 61. Minute auf gleichem Wege aus – allerdings erst im dritten Versuch. Zuvor hatte der Schiedsrichter zwei erfolgreiche Schüsse des zuvor selbst gefoulten Nationalspielers zurückgepfiffen.
Hughes konnte auch eine Spielerrevolte gegen Klubchef Khaldoon Al Mubarak nicht mehr retten. „Die Bilanz von nur zwei Siegen in elf Ligaspielen entspricht sicher nicht den Zielen, die wir vereinbart haben“, begründete der Klub die Trennung von Hughes. Das war jedoch nur die halbe Wahrheit: Seit Anfang Dezember hat Al Mubarak bereits mit Mancini verhandelt, eine Einigung gab es schon vor ein paar Tagen. „Das war eine furchtbare Seifenoper, eine Farce“, schrieb die altehrwürdige Times über die Demission Hughes’.
Mancini, der 2008 nach drei Meistertiteln in Folge bei Inter Mailand entlassen worden war, wird heute vorgestellt, ließ vorab aber schon verlauten, er sei „sehr glücklich und motiviert für dieses neue Abenteuer. Ich bin überzeugt davon, dass ich hier Erfolg haben werde.“ Sein Vertrag läuft bis 2013, 3,4 Millionen Euro soll er jährlich verdienen.
Minimum Platz 4
Seine Vorgabe lautet, City vom derzeit sechsten auf mindestens den vierten Platz zu führen. Dafür soll im Januar noch der eine oder andere Neuzugang nach Manchester geholt werden. Die Times nannte als Kandidaten Franck Ribéry von Bayern München, Fernando Torres (Liverpool), Sergio Agüero (Atletico Madrid) oder auch Barcelonas Thierry Henry.
Über neue Spieler wird auch bei Lokalrivale United diskutiert, vor allem in der Abwehr drückt der Schuh. Beim 0:3 in Fulham, der bereits fünften Niederlage im 18. Spiel, musste Teammanager Alex Ferguson auf fünf Verteidiger verzichten. Danny Murphy (22.), Bobby Zamora (46.) und Damien Duff (75.) nutzten die Defensivschwächen des Titelverteidigers zu Toren.
„Fergusons Festung bröckelt“, höhnte die Times, der Guardian sah „Stützen aus Baumwolle“. Ferguson selbst macht sich ernsthaft Sorgen und meinte: „Ich hoffe, dass uns diese Niederlage nicht den Titel kosten wird.“ In der Meistersaison 2008/09 hatte United nur viermal verloren.
Gar schon die siebte Pleite setzte es für Liverpool beim 0:2 beim Schlusslicht FC Portsmouth. Nadir Balhadj (33.) und Frédéric Piquionne (82.) trafen, Reds-Star Javier Mascherano flog vom Platz. Als Siebter liegt der 18-malige Meister bereits aussichtslos hinter Chelsea zurück, für Teammanager Rafael Benitez wird es langsam eng. Auf die Frage, ob er sich Sorgen um seinen Job mache, sagte er: „Ich mache mir nur Sorgen über das nächste Spiel.“
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