Die jungen Annalena Mach (Steinfort), Betty Hoffmann, Nathalie Braas, Claude Bichel oder Michèle Breuer (allesamt Walferdingen) wurden mehr oder weniger kontrolliert ins kalte Wasser geworfen und die Cadettes haben sich recht schnell freigeschwommen. Sie erfüllten die Erwartungen größtenteils, resultatsmäßig hätte gestern gegen die Skandinavierinnen mit etwas Glück mehr herausspringen können.
Die Damen begannen mit einer veränderten Startsechs am Samstag gegen Österreich ihr zweites Spiel. Mit Lara Ernster und Martine Emeringer kam mehr Erfahrung aufs Spielfeld, mit Nathalie Braas anstelle von Betty Hoffmann eine risikofreudigere Angreiferin. Gegen den spielstarken Gegner trat Luxemburg zudem mit Sami Frisch und Maryse Welsch, also mit zwei Liberos an.
Lehrgeld
Der Gast zeigte sich am Netz jedoch unerbittlich und nutzte jede Gelegenheit, um sein schnelles Spiel aufzuziehen. Der Luxemburger Block schien im ersten Satz überfordert. Nach deutlich verlorenem ersten Satz fand Luxemburg besser ins Spiel, obwohl der hohe Favorit weiter seine Startsechs aufbot. Beide Teams wechselten in der Folge durch. Vor allem Luxemburg profitierte hiervon. Dennoch: Trotz einiger guter Spielszenen und phasenweise mit zwei alternierenden Liberos in der Feldverteidigung mussten die Gastgeberinnen im Abwehr- und Annahmebereich phasenweise Lehrgeld bezahlen.
Im dritten Durchgang schonte Gorbachev Kapitän Noesen und Geburtstagskind Martine Emeringer (wurde 29 und nicht wie irrtümlicherweise berichtet 30 Jahre alt). Dank großer Spielfreude gelang eine zwischenzeitliche 10:8- und 14:12-Führung. Treibende Kräfte zu diesem Zeitpunkt waren Isabelle Frisch und „Datty“ Braas. Mit einer schwachen Annahme verspielte das Team aber seine mühevoll erarbeitete Führung. Ein letztes Aufbäumen gelang mit den Aufgaben der erst 14-jährigen Annalena Mach beim Stand von 17:22.
Einen vielversprechenden Auftakt kannte Luxemburg gestern gegen Dänemark. Auch wenn Satz eins knapp verloren ging, wusste Luxemburg in seiner Spielanlage zu überzeugen. Gegen die größtenteils physisch überlegenen Däninnen führten Noesen und Co. 16:14 sowie 21:18 und hatten Satzball. Gegen die zum Teil 1,90 m großen Gegnerinnen war die Abwehr in dieser Schlussphase machtlos. Im zweiten Set wusste Luxemburg mit guten Aufgaben die gegnerische Annahme unter Druck zu setzen. Die Däninnen kamen gleichzeitig nicht mehr zur Entfaltung. Trotz 21:15-Führung konterte Dänemark und glich zum 21:21 aus. Nervenstark zeigten sich jedoch die noch recht unerfahrenen Damen und legten nach. Noesen war es vorbehalten, zum hochverdienten Satzausgleich zu punkten.
Gestärkt ging Luxemburg auch im dritten Satz dynamisch zu Werke und hielt bis zum 8:6 eine knappe Führung. Ab diesem Zeitpunkt aber kippte das Geschehen. Die Gäste traten effektiver im Angriff auf, während auf Luxemburger Seite die Kräfte nachließen. Vor allem in der Abwehr kam man das ein oder andere Mal einen Schritt zu spät. Dies zog sich auch durch den vierten Satz. Die Annahme um Libero S. Frisch schwamm und im Angriff agierte man unglücklich. Unterm Strich war es dann auch dieser Durchgang, der zu viel für dieses junge Team war.
Die Aufstellungen
Gegen Schottland: Michèle Breuer, Patricia Noesen, Isabelle Frisch, Betty Hoffmann, Claude Bichel, Annalena Mach, Sami Frisch (Libero). Eingewechselt: Nathalie Braas, Martine Emeringer, Carole Kieffer, Lara Ernster.
Gegen Österreich: Martine Emeringer, Patricia Noesen, Isabelle Frisch, Nathalie Braas, Claude Bichel, Lara Ernster, Sami Frisch (Libero) und Maryse Welsch (Libero). Eingewechselt: Betty Hoffmann, Annalena Mach, Michèle Breuer.
Gegen Dänemark: Michèle Breuer, Patricia Noesen, Isabelle Frisch, Annalena Mach, Claude Bichel, Betty Hoffmann, Sami Frisch (Libero). Eingewechselt: Martine Emeringer, Nathalie Braas, Lara Ernster, Carole Kieffer, Corinne Steinbach.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können