Nach total verpatztem Start konnte der Tennis-Superstar aus der Schweiz am Mittwoch in Melbourne das Blatt gegen den Russen Nikolai Dawydenko mit List und Tücke wenden – und kam zu einem letztlich souveränen 2:6, 6:3, 6:0, 7:5-Erfolg. «Zunächst habe ich wirklich nicht gut ausgesehen. Aber das ist das Schöne an fünf Sätzen, auch wenn ich den zweiten verloren hätte, hätte ich eine Chance gehabt. Deshalb war ich ganz ruhig», sagte der 28 Jahre alte Weltranglisten-Erste, der diese Position von Montag an auch in der 268. Woche innehaben wird.
«Ich kann es kaum glauben, wie sich das Spiel gedreht hat. Aber ich bin froh darüber, wie ich es geschafft habe», meinte Federer. Während sein verletzter Dauerrivale Rafael Nadal nach dem Viertelfinal-Aus heim nach Spanien geflogen ist, um sein rechtes Knie untersuchen zu lassen, erwartet der 15-malige Grand-Slam-Sieger am Freitag Jo-Wilfried Tsonga. Der Franzose revanchierte sich gegen Novak Djokovic für die Final-Niederlage im Melbourne Park vor zwei Jahren und zog mit einem 7:6 (10:8), 6:7 (5:7), 1:6, 6:3, 6:1-Erfolg gegen den Serben in sein zweites Grand-Slam-Halbfinale ein.
Erst zweimal hat Federer gegen Tsonga gespielt – aber den letzten Vergleich gegen den 24-Jährigen verloren. So wie gegen Dawidenko. Der Russe hatte ihn zuletzt sogar zweimal geschlagen: Beim Masters Cup in London vergangenen November und Anfang des Jahres im Halbfinale von Doha. Auch diesmal schien der Dauerläufer die besseren Karten zu haben. Mit zwei Breaks und 5:1 ging er gleich in Führung, und die 15 000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena witterten schon die Sensation. Federer blickte unzufrieden in die Runde und legte nach dem ersten Durchgang erst einmal eine Toilettenpause ein.
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