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LEICHTATHLETIK / 27. Indoor-Landesmeisterschaften: Ein Landesrekord, zwei Jugend-Bestleistungen

LEICHTATHLETIK / 27. Indoor-Landesmeisterschaften: Ein Landesrekord, zwei Jugend-Bestleistungen

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Zweifache Verbesserung des Stabhochsprung-Rekords bei den Frauen, zwei Jugendbestleistungen, Erfüllung von elf JPEE-Normen, etliche persönliche Bestleistungen und ein Überraschungssieg auf den 800 m der Männer hinterließen einen positiven Eindruck des Leistungsniveaus der Luxemburger Leichtathletik bei den Hallen-Meisterschaften am Samstag in der Coque. / Marie-Paule Thoma

Wie bei den letztjährigen Titelkämpfen waren auch am Samstag die beiden selben Mädchen zuständig für die Verbesserung eines Landesrekords und einer Jugendbestleistung.

Stéphanie Vieillevoye übersprang im zweiten Versuch die Rekordhöhe von 3,70 m im Stabhochsprung, um diese dann nochmals im dritten Versuch auf 3,75 m zu schrauben. Die 3,80 m riss sie nur knapp und hinterließ einen sehr guten Eindruck. Vorher konnte Juniorin Edna Semedo ihre persönliche Bestleistung auf 3,50 m erhöhen und somit die JPEE-Norm erreichen.

Das zweite Mädchen, das von den Hallenmeisterschaften beflügelt war, war Cadette Frédérique Hansen über 400 m. Sie unterbot in 57.07 Sekunden die alte Cadette-Bestleistung aus dem Jahre 2009 von Charline Mathias (57.27). Hansen befindet sich mit dieser Leistung jetzt an zweiter Stelle der ewigen Bestenliste, hinter Sandra Felten und vor Nancy Reuland. Im selben Lauf steigerte sich Carole Kill auf 57.46 Sekunden.
Für Hansen und Kill bedeuten diese Zeiten die Erfüllung der FLA-Norm für die europäischen Leichtathletik-Ausscheidungen (in Moskau, 21. bis 23. Mai) zu den 1. Olympischen Jugendspielen vom 14. bis 26. August in Singapur. Die JPEE-Norm war für beide des Weiteren erreicht.

Die Titel Nr. 21 und 22 in ihrer Kollektion holte sich Chantal Hayen unangefochten über die 60 und die 200 m. Sie gewann die 60 m in 7.68 Sekunden und kam damit bis auf eine Hunderstel an ihre persönliche Bestleistung und zwei Hundertstel an den Landesrekord von Véronique Linster und Mirjam Hess heran. Die 200 m sprintete sie in 25.24 Sekunden – auch JPEE-Norm. Carole Kill verbesserte derweil im Finale ihre persönliche Bestzeit auf 26.22 Sekunden.

Charline Mathias lief mit einer leichten Muskelverhärtung „nur“ auf Sieg über die 800 m und gewann in der persönlichen Bestzeit von 2.13.76 Minuten (JPEE-Norm). Dritte wurde Cadette Joanne Schartz mit persönlicher Bestleistung (2.18.80). Über 60 m Hürden feierte Mandy Charlet problemlos ihre „Rentrée“ mit dem Titel in 9.37 Sekunden. Edna Semedo gewann in diesem Lauf ihre dritte Silbermedaille – auch über 60 m flach war sie Zweite geworden – des Abends. Mit zwei Goldmedaillen im Weit- und Dreisprung errang Laurence Kipgen die Titel Nr. 9 und 10. Im Hochsprung sprangen Noémie Pleimling (1,68) und Michèle Gaetti (1,65 m) Saison-Bestleistung.

„Rising Star“ Grethen

Das Publikum sah erwartungsvoll dem „Duell“ zwischen Mike Schumacher und den erstarkten Christian Thielen und Charel Grethen entgegen, die ihre aufsteigende Form beim Dussmann-Meeting unter Beweis gestellt hatten.

Es sollte nicht enttäuscht werden. In einem spannungsgeladenen 800-m-Lauf gelang Charel Grethen die Überraschung, Mike Schumacher auf der Zielgeraden zu überspurten.

Schumacher übernahm kontrolliert während zweieinhalb Runden die Führung, gefolgt von Thielen und Grethen. Thielen legte dann einen Zwischenspurt hin, den Schumacher aber konterte. Grethen schloss auf, überholte Thielen und blieb auch dran, als Schumacher das Tempo etwas erhöhte. Auf der Zielgeraden versuchte der 17-jährige Grethen, WM-Teilnehmer Schumacher zu überholen, was ihm auf der Ziellinie dann auch gelang.

Die vier Ersten – Grethen (1.51.66), Schumacher (1.51.72), Thielen (1.53.00) und Sven Fischer (1.54.07 Minuten) – liefen nicht nur persönliche Bestzeit, sondern unterboten auch die JPEE-Norm.

Tom Hutmacher kam über 60 m in der Zeit von 7.08 Sekunden bis auf eine Hunderstel an seine persönliche Bestzeit heran und holte sich auch über 200 m Gold in 22.29. In den Vorläufen der 60 m konnte Lionel Evora Delgado zum dritten Mal die von ihm gehaltene Minimes-Bestleistung auf nun 7.30 Sekunden verbessern. Auch im Finale blieb er in 7.32 noch einmal unter der Zeit (7.37) vom 3. Januar dieses Jahres.
Jacques Frisch holte sich unangefochten den Titel über 400 m in 49.66 Sekunden. Er war zwar enttäuscht über seine Leistung, doch kann sie noch als „akzeptabel“ nach einer Grippe-Erkrankung und Examens-Stress angesehen werden. Auf jeden Fall war es noch JPEE-Norm. Leider war Claude Godart wegen einer leichten Oberschenkelzerrung nicht am Start über 60 m Hürden, die klar von Bob Lallemang in der persönlichen Bestzeit von 8.75 gewonnen wurden.

Im Stabhochsprung kam Steve Thill endlich klar mit sich selbst und holte sich den Meistertitel mit der persönlichen Bestmarke von 4,50 m. Steve Schneider errang mit 30 Jahren seinen ersten Meistertitel mit persönlicher Bestleistung (14,35 m) im Kugelstoßen. Cadet Bob Bertemes und Espoir Tom Reuter stießen erstmals mit der 7,260-kg-Kugel 13,75 und 13,73 m und gewannen Silber und Bronze.

Im Vorfeld der Meisterschaften lief Pascale Schmoetten einen 5.000-m-Lauf in der Zeit von 17.20.48 Minuten. Sie verbesserte damit ihre persönliche Bestzeit von 17.47.51 aus dem Jahr 2001 um 27 Sekunden. Schmoetten hatte beim Verband diesen Lauf beantragt, um in der Halle die JPEE-Norm laufen zu können, was ihr denn auch gelang – trotz Kapselriss in einem Finger der rechten Hand – und so den Weg zu einer siebten Teilnahme bei den Spielen der kleinen Staaten Europas freimacht. 

DIE PODIEN UND BESTEN ERGEBNISSE BEI DEN DAMEN

60 m (12 Teilnehmerinnen): 1. Chantal Hayen (Celtic) 7.68, 2. Edna Maria Semedo Monteiro (CAEG) 8.18 und Laura Kohl (CAS) 8.18 (VL 8.15), 4. Shanila Mutumba (Fola) 8.32 (VL 8.31)
In den Vorläufen: Malena Richter (D/a.W.) 7.92
200 m (18): 1. Chantal Hayen (Celtic) 25.24, 2. Carole Kill (CAEG) 26.11, 3. Anais Bauer (Celtic) 26.78
In den Vorläufen: Elodie Barre (F/a.W.) 24.42, Anne Ladwig (D/a.W.) 25.25
400 m (3): 1. Frédérique Hansen (CSL) 57.07, 2. Carole Kill (CAEG) 57.46, 3. Valerie Niederkorn (CAEG) 66.83
800 m (6): 1. Charline Mathias (CSL) 2.13,76, 2. Martine Mellina (Celtic) 2.15,40, 3. Joanne Schartz (Celtic) 2.18,80, 4. Fanny Thill (CAEG) 2.20,97
60 m Hürden (6): 1. Mandy Charlet (CAD) 9.37, 2. Edna Semedo (CAEG) 10.19, 3. Cathie Zens (Celtic) 10.36
A.W.: Tanja Heitgen (D) 8.99
Hochsprung (7): 1. Noémie Pleimling (CAD) 1,68, 2. Michèle Gaetti (Fola) 1,65, 3. Marion Diehl (CSL) 1,56
Stabhochsprung (5): 1. Stéphanie Vieillevoye (Fola) 3,75 (Landesrekord), 2. Edna Semedo (CAEG) 3,50, 3. Fabienne Weber (Celtic) 3,30
Weitsprung (15): 1. Laurence Kipgen (CSL) 5,45, 2. Noémie Pleimling (CAD) 5,42, 3. Marion Diehl (CSL) 5,20, 4. Stéphanie Vieillevoye (Fola) 5,20
A.W.: Annika Huijbregts (D) 5,90
Dreisprung (7): 1. Laurence Kipgen (CSL) 11,00, 2. Sandra Ceccato (CAD) 10,68, 3. Eva Möller (CSL) 10,23
Kugelstoßen (9): 1. Vanessa Bignoli (CAD) 11,48, 2. Isabeau Pleimling (CAD) 10,99, 3. Anouck Ewerling (CAB) 10,69
A.W.: Britta Bender (D) 11,86

DIE PODIEN UND BESTEN ERGEBNISSE BEI DEN HERREN

60 m (22): 1. Tom Hutmacher (Fola) 7.08, 2. Namuel Cruz Dantas (CSL/CPV) 7.14 (VL 7.11), 3. Marek Hoffmann (CAS) 7.18, 4. Antoine van den Heuvel (Celtic) 7.31, 5. Lionel Evora Delgado (Fola/P) 7.32 (VL 7.30)
In den Vorläufen: Jonas Lotz (D/a.W.) 7.11
200 m (22): 1. Tom Hutmacher (Fola) 22.29, 2. Bob Lallemang (CAB) 22.50, 3. Wesley Charlet (CAD) 22.89, 4. Laurent Lucius (Fola) 23.27
In den Vorläufen: Jonas Lotz (D/a.W.) 22.34, Daniel Gruhn (D/a.W.) 22.43
400 m (7), A-Lauf: 1. Jacques Frisch (CSL) 49.66, 2. Jean Frank (CAEG) 52.97, 3. Jimmy Schumacher (CAEG) 54.55
B-Lauf: Simon München (D/a.W.) 50.63
800 m (15), A-Lauf: 1. Charel Grethen (CSL) 1.51,66, 2. Mike Schumacher (Fola) 1.51,72, 3. Christian Thielen (CSL) 1.53,00, 4. Sven Fischer (Celtic) 1.54,07, 5. Ben Bertemes (Celtic) 1.55,17
60 m Hürden (2): 1. Bob Lallemang (CAB) 8.75, 2. Alexandre Dombrat (CAD/F) 9.50
Hochsprung (10): 1. Kevin Rutare (CAB) 1,91, 2. Wesley Charlet (CAD) 1,85, 3. Steve Braun (CAEG) 1,80 und Pierre Gengler (Fola) 1,80
Stabhochsprung (3): 1. Steve Thill (CSL) 4,50, 2. Claude Boreux (CSL) 3,80, 3. Joe Seil (CAPA) 3,80
Weitsprung (16): 1. Asmir Mirascic (CSL/Verbandsmeister) 6,63, 2. Sam Dratwicki (CSL) 6,35, 3. Steve Braun (CAEG) 6,29, 4. Steve Thill (CSL) 6,26, 5. Max Pintsch (CSL) 6,25
Dreisprung (8): 1. Asmir Mirascic (CSL/Verbandsmeister) 14,05, 2. Sam Dratwicki (CSL) 12,31, 3. Alex Wagner (CAB) 12,00
A.W.: Thomas Vogel (D) 14,72, Martin Jasper (D) 14,32
Kugelstoßen (11): 1. Steve Schneider (CAS) 14,35, 2. Bob Bertemes (CAB) 13,75, 3. Tom Reuter (CAB) 13,73, 4. Tun Wagner (CAB) 12,97

Keine Meisterschafts-Wertung
5.000 m (3): 1. Laurent Devalet (Fola) 17.20,41, 2. Pascale Schmoetten (Celtic) 17.20,48

Im Vorfeld bereits vergebene Meistertitel
3.000 m: Pascale Schmoetten (Celtic) und Christian Thielen (CSL)
4×200 m: Celtic (Kohl, M. Hayen, Bauer, C. Hayen) und CSL (Olsem, Godart, Mirascic, Thill)