Claude Clemens
Geändert hat sich so manches beim 25-jährigen Escher, um nicht zu sagen fast alles. Privat und sportlich. Lebensmittelpunkt ist nun Regensburg in Deutschland, das Training wurde umgestellt, die sportmedizinische Betreuung neu aufgestellt. Aber der Reihe nach.
Nach Regensburg verschlug es Fiegen wegen der Liebe. Nachdem eine langjährige Beziehung vergangenen Winter in die Brüche gegangen war, lernte der Luxemburger die deutsche Hürdenläuferin Jana kennen.
Die studiert nun in Regensburg Medizin, Fiegen folgte ihr: „Meine Art und Weise, in diese Beziehung zu investieren.“
Ein privates Element, wichtig auch für den Sport, ebenso wie ein zweites: die Brustkrebs-Erkrankung seiner Mutter, ebenfalls im vergangenen Winter. Ein Nackenschlag.
Die geplante Hallensaison sagte Fiegen ab, im Januar und Februar hatte er Trainingsrückstand. Schlecht für einen Sommersportler, der – wie es in Sportlerkreisen so schön heißt – im Winter „gemacht“ wird. Fehlt dort die Grundlage …
Die Situation war aber nun mal, wie sie eben war. Auch Hochleistungssportler sind Menschen. Das sieht aber nicht jeder so: „Dass ich meine Hallensaison aus privaten Gründen abgesagt habe, haben viele, auch Funktionäre, einfach nicht eingesehen. Das habe ich nicht verstanden. Das kann nicht sein, das ist nicht normal. Als Sportler musst du heute scheinbar einfach nur funktionieren, hast kein Privatleben mehr“, regt sich der Sportler auch heute noch auf. Und sagt: „Ich habe meine Lehren daraus gezogen.“
Was ihn Mitte des Jahres 2009 schon zum Schluss brachte: Ein Tapetenwechsel muss her. „Der Zeitpunkt war gekommen, ‹ech hu missen no mir kucken.› Dabei haben die privaten Gründe sicherlich geholfen, waren aber nicht der Hauptgrund. Es hat aber einige Entscheidungen leichter gemacht“, so Fiegen.
Der Fola-Athlet wollte weg von Luxemburg, weg vom Druck. Bereits im August 2009 hatte sich David Fiegen im „T“-Interview fast erleichtert darüber gezeigt, dass er im Januar 2010 aus den COSL-Kadern ausscheiden müsse, da er die Elitekader-Norm nicht mehr erfüllt hatte. Die Erklärung damals: „Es nimmt eine ganze Menge Druck weg.“
Den gesamten Beitrag finden Sie in der Donnerstagsausgabe des Tageblatt
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