Christophe Junker
Der 26-Jährige, der seine fußballerische Ausbildung beim RSC Anderlecht genoss, blickt bereits auf eine große Profierfahrung zurück (siehe Kader). Zuletzt spielte Yasin Karaca für Tubize, das im vergangenen Sommer aus der Jupiler League abstieg.
„Marc Grosjean hat mich nach Düdelingen geholt“, sagt Yasin Karaca, „den Luxemburger Fußball muss ich noch entdecken, er ist aber nicht so schlecht“. Der Spieler hatte noch nicht viel Zeit, sich ein exaktes Bild machen zu können. Dagegen ist Yasin Karaca schnell zu einem Begriff in Luxemburg geworden. Nach guten Leistungen in Testspielen und im Pokalspiel am vergangenen Wochenende in Erpeldingen wurde schnell offensichtlich, dass es sich bei ihm „um einen wirklich Guten“ handelt, wie das Tageblatt nach dem Spiel in der Coupe de Luxembourg schrieb. Dort war die Neuverpflichtung „von Anfang an Dreh und Angelpunkt und neben Dan Da Mota einziger Aktivposten“.
Der Mann mit türkischen Wurzeln gibt sich trotz all des Lobes bescheiden: „Unser Ziel ist es natürlich, Meister zu werden, das ist klar. Aber ein Yasin Karaca allein kann es nicht richten. Ich muss versuchen, mit meinen Qualitäten meinen Teil dazu beizutragen.“
Welche seine Stärken sind, will Yasin Karaca aber nicht preisgeben: „Das kann ich natürlich an dieser Stelle nicht sagen, sonst werden die Leute das ja alles in der Zeitung lesen. Ich will auf dem Spielfeld zeigen, was ich kann. Ich denke aber, dass ich ein wenig von allem besitze“, meint Karaca, um dann wenigstens eine seiner Schwächen zu verraten: „Der Kopfball, das ist sicherlich ein Punkt, den ich nicht so gut beherrsche“, so der in der Tat „nur“ 1,69 Meter große offensive Mittelfeldspieler, dem nachgesagt wird, mit viel Zug auch selbst den Torerfolg zu suchen.
Lehit Zeghdane, Teamkollege von Yasin Karaca beim F91, beschreibt ihn wie folgt: „Er ist ein richtiger Spielgestalter, eine richtige Nummer 10. Er scheint sehr stark zu sein und wird uns weiterhelfen können. Er kann der Spieler sein, der uns in der Hinrunde fehlte, der, der die Offensive beleben kann, Tore vorbereitet und selbst Tore schießt.“
In Erpeldingen stach Yasin Karaca ausschließlich als Torvorbereiter hervor. Die beiden ersten F91-Treffer bereitete er mit zwei genialen Pässen vor, den dritten mit einem von ihm getretenen Eckball. Karaca scheint demnach das ganze Repertoire zu beherrschen. Für ihn war es „ein guter Anfang. Es war wichtig, mit einem Sieg anzufangen, denn das Wichtigste sind Siege. Um aber ein Spiel gewinnen zu können, muss man zuallererst Tore verhindern.“ Den nächsten Erfolg erhofft sich Yasin Karaca am Sonntag gegen Ettelbrück. Den Gegner kennt er nicht, was ihm jedoch keine Sorgen bereitet: „Wir werden noch die notwendigen Informationen über die gegnerische Mannschaft erhalten. Wir sind Meister, daher müssen wir zunächst auf uns und unsere Stärken achten. Das sage ich aber mit allem Respekt vor dem Gegner.“
Wenn Yasin Karaca da weitermacht, wo er in Luxemburg begonnen hat, wird er unweigerlich (weiter) von sich reden machen.
Besonders, wenn er tatsächlich das schaffen sollte, wofür er geholt wurde, nämlich den F91 auf Platz eins und zum Pokalsieg zu führen.
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