Der Riesenslalom-Olympiasieger Janka setzte sich bei der letzten Abfahrt des Winters hauchdünn vor dem Österreicher Mario Scheiber durch und hat in der Gesamtwertung vor den drei abschließenden Rennen beim Weltcup-Finale 54 Punkte Vorsprung auf Benjamin Raich aus Österreich. Janka benötigte für die Abfahrts-Premiere auf der für die WM 2011 umgebauten Kandahar 1:58,45 Minuten und war damit 0,02 Sekunden schneller als Scheiber. Platz drei belegten zeitgleich der Schweizer Patrick Küng und Erik Guay (Kanada/0,07 Sekunden zurück). Raich war nicht am Start, Olympiasieger Didier Defago (Schweiz/0,79) kam nur auf Rang 13.
„Dieser Sieg ist sehr schön und sehr wichtig. Die Chance, den Gesamtweltcup zu gewinnen, ist jetzt da, und ich werde kämpfen bis zum Schluss, um ihn auch zu holen. Den Vorsprung auf Benni brauche ich als Polster, wenn es in die technischen Disziplinen geht. Aber ich bin sowieso zufrieden mit meiner Saison, egal, ob die große Kugel noch dazu kommt oder nicht“, sagte „Ice Man“ Janka.
Als Gewinner der kleinen Kristallkugel für den besten Abfahrer der Saison stand Didier Cuche schon vor dem letzten Rennen fest. Der Schweizer sicherte sich den prestigeträchtigen Gesamterfolg in der alpinen Königsdisziplin zum dritten Mal nach 2007 und 2008. In Garmisch kam er 0,19 Sekunden hinter Janka auf Platz acht.
Bei den Damen gewann Maria Riesch das letzte Abfahrtsrennen, doch die Deutsche glaubt nicht mehr an ihre Chance im Gesamt-Weltcup. Die 25-Jährige siegte auf ihrer Heimstrecke mit 48/100 Sekunden Vorsprung auf Lindsey Vonn (USA). Anja Pärson (Schweden) wurde Dritte. Olympiasiegerin Vonn liegt in der Gesamtwertung weiter 225 Punkte vor Riesch.
„Dieses Thema habe ich abgehakt“, sagte Riesch. Vonn gratulierte ihrer Freundin und Rivalin zum Sieg. „Maria ist super gefahren, ich hatte keinen perfekten Lauf“, sagte sie. Mit Blick auf den Gesamt-Weltcup bleibt die Amerikanerin optimistisch. „Ich muss mein Bestes geben in den letzten Rennen. Aber wenn ich heute im Riesenslalom Punkte hole, dann bleibe ich vorn.“
Als Siegerin des Abfahrt-Weltcups hatte Vonn schon vorher festgestanden. Sie gewann in dieser Saison sechs von acht Rennen, Riesch die übrigen beiden.
Ski alpin in Zahlen
Weltcup in Garmisch-Partenkirchen:
Herren, Abfahrt: 1. Carlo Janka (Schweiz) 1:58,45 Min.; 2. Mario Scheiber (Österreich) 1:58,47; 3. Patrick Küng (Schweiz) und Erik Guay (Kanada) beide 1:58,52; 5. Hans Grugger (Österreich) 1:58,56; 6. Werner Heel (Italien) 1:58,58; 7. Manuel Osborne-Paradis (Kanada) 1:58,60; 8. Didier Cuche (Schweiz) 1:58,64; 9. Michael Walchhofer (Österreich) 1:59,07; 10. Ivica Kostelic (Kroatien) 1:59,08
Weltcup-Stand Abfahrt, Endstand: 1. Cuche 528 Pkt.; 2. Janka 448; 3. Heel 292; 4. Osborne-Paradis 281; 5. Scheiber 273; 6. Walchhofer 260; 7. Aksel Lund Svindal (Norwegen) 248; 8. Didier Defago (Schweiz) 230; 9. Marco Büchel (Liechtenstein) 202; 10. Andrej Sporn (Slowenien) 189
Weltcup-Gesamtwertung, nach 31 von 34 Wettbewerben: 1. Janka 1.073 Pkt.; 2. Benjamin Raich (Österreich) 1.019; 3. Cuche 878; 4. Svindal 823; 5. Marcel Hirscher (Österreich) 675; 6. Kostelic 670; 7. Ted Ligety (USA) 607; 8. Silvan Zurbriggen (Schweiz) 583; 9. Walchhofer 578; 10. Julien Lizeroux (Frankreich) 564
Damen, Abfahrt: 1. Maria Riesch (Deutschland) 1:34,82 Min.; 2. Lindsey Vonn (USA) 1:35,30; 3. Anja Pärson (Schweden) 1:35,95; 4. Nadja Kamer (Schweiz) 1:36,04; 5. Julia Mancuso (USA) 1:36,13; 6. Johanna Schnarf (Italien) 1:36,17; 7. Fabienne Suter (Schweiz) und Nadia Styger (Schweiz) beide 1:36,22; 9. Daniela Merighetti (Italien) 1:36,38; 10. Aurelie Revillet (Frankreich) 1:36,41
Weltcup-Stand Abfahrt, Endstand: 1. Vonn 725 Pkt.; 2. Riesch 556; 3. Pärson 385; 4. Ingrid Jacquemod (Frankreich) 271; 5. Kamer 266; 6. Emily Brydon (Kanada) 219; 7. Suter 200; 8. Merighetti 179; 9. Marion Rolland (Frankreich) und Mancuso beide 176
Weltcup-Gesamtwertung, nach 29 von 32 Wettbewerben: 1. Vonn 1.571 Pkt.; 2. Riesch 1.346; 3. Pärson 982; 4. Kathrin Zettel (Österreich) 829; 5. Tina Maze (Slowenien) 763; 6. Suter 536; 7. Jacquemod 500; 8. Elisabeth Görgl (Österreich) 471; 9. Kathrin Hölzl (Deutschland) 447; 10. Andrea Fischbacher (Österreich) 441
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