Am Sonntag geht für die Freizeitläufer die lange Winterpause zu Ende. Mit dem „Postlaf“ eröffnet Luxemburgs größter 10-km-Lauf die Straßenlauf-Saison, welche wie in den Vorjahren mit über 40 Veranstaltungen prall gefüllt ist. / Romain Schlechter
Zu den traditionellen Saisonhöhepunkten – Postlaf, ING-Europe-Marathon, Escher Kulturlaf, Route du vin, Walfer Vollekslaf und Echternacher Marathon – könnte sich in diesem Jahr der erstmals ausgetragene „DKV Urban Trail“ durch die Hauptstadt gesellen.
Es fällt auch auf, dass neben den Organisationen ohne Zeitmessung immer mehr „Trails“ oder Winterläufe angeboten werden, so dass sich die Saison der Freizeitläufer nun praktisch ohne Pause über das ganze Jahr erstreckt.
Die befürchtete Inflation an Läufen konnte dem Laufboom im Großherzogtum aber nichts anhaben und so erfreuen sich die meisten, gut organisierten Läufe allesamt einer guten Beteiligung.
Phänomenal
Die Entwicklung des „Postlaf“ ist beeindruckend, ja phänomenal, denn er hat das Einmalige geschafft, jedes Jahr einen neuen Rekord aufzustellen. Mit einer winzigen Ausnahme, als 2004 genauso viele Athleten über die Ziellinie liefen wie 2003.
Hält der unglaubliche Aufwärtstrend an und wird die 2.000er-Marke am Sonntag endlich geknackt? In den beiden letzten Jahren erreichten 1.901 bzw. 1.967 Konkurrenten das Ziel vor dem Postgebäude auf Cloche d’Or. Es wäre sicherlich ein verdienter Lohn für das dynamische Organisationsteam, welches seit Jahren den Athleten einen kurzweiligen Rundkurs, eine angemessene Logistik, verlockende Preise und Geschenke sowie eine abwechslungsreiche Animation vor, während und nach dem Lauf anbietet.
Doch nicht nur quantitativ, auch qualitativ steht der „Postlaf“ ganz oben. Zahlreiche Spitzenläufer stellten auf der welligen Strecke ihr Talent unter Beweis; so erzielte der Kenianer Benjamin Itok im Jahr 2000 auf der alten Kockelscheuer-Strecke ausgezeichnete 28’55.
Mit Camille Schmit (bei der Erstauflage) und Pascal Groben (2008, vor Vincent Nothum) konnten sich bisher nur zwei Luxemburger Athleten in das Palmarès einschreiben. Bei den Frauen geht der einzige luxemburgische Erfolg auf die Erstauflage und Danièle Kaber zurück. Vor zwölf Monaten belegten Christian Molitor bzw. Liz May jeweils den zweiten Platz.
Nothum vs. Karonei?
Wer wird am Sonntag jubeln? Über 2.000 Konkurrenten, 70 Prozent Läufer und 30 Prozent Läuferinnen, hatten sich bis Donnerstag in die Startliste eingetragen.
Der frisch gebackene Crossmeister Vincent Nothum wird den „Postlaf“ als Vorbereitung auf den Hamburg-Marathon bestreiten, und sollte David Karonei – wie vor zwei Wochen in Diekirch angekündigt – starten, steht einer Meisterschafts-Revanche nichts im Weg. Doch auch vor dem Fola-Athleten Hicham Adidab muss sich der Beleser in Acht nehmen. Auf den vorderen Plätzen sind des Weiteren Athleten wie Patrick Lenertz, Frank Schweitzer, Emmanuel De Lorenzi, Christian Krombach, Jean-Pierre Serafini, Gary Assel, Pierre Weimerskirch, Carlos Pagaimo, Dany Papi zu erwarten.
Bei den Frauen wird Liz May an diesem Wochenende nur den Indoor-Triathlon am Samstag in der Coque bestreiten. Pascale Schmoetten wird ihre „Rentrée“ nach überstandener Krankheit aller Voraussicht nach eine Woche später beim Nordstad-Semi über 10 km feiern, so dass Tania Fransissi, Isabelle Hoffmann und Danièle Flammang am Sonntag ins Rampenlicht rücken. Ob eine der Genannten aber ganz oben stehen kann, wird in erster Linie von der ausländischen Konkurrenz abhängen. Gemeldet sind ebenfalls Martine Faber, Tania Harpes und Monique Ketter.
Service
Der Start des 10-km-Laufs erfolgt um 10.00 Uhr am Sonntagmorgen vor dem Postgebäude auf Cloche d’Or, wo das Sekretariat am Samstag von 14.00 bis 18.00 Uhr sowie am Sonntagmorgen von 8.00 bis 9.00 Uhr geöffnet ist. Um 10.10 Uhr sind zwei Kinderläufe, über 500 m bzw. 1.000 m, vorgesehen.
Wer die Solidaritätsaktion der Caritas – in diesem Jahr zugunsten unterernährter Familien im Südsudan – unterstützen möchte, kann vor dem Ziel mit dem Zeitnahme-Chip über eine „Spenden-Matte“ laufen und so zwei Euro spenden.
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