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FUSSBALL: Zwei Spielkulturen, ein Tipp

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Escher Derby: Zehn Stichworte für Joris Di Gregorio (Fola) und Eric Hoffmann (Jeunesse)

Bei Fola – Jeunesse geht es am Sonntag um mehr als nur den Sieg in der Escher Stadtmeisterschaft. Die Punkte werden teuer verkauft: Jeunesse will sich nicht vom Weg des 28. Meistertitels abbringen lassen und Fola am Saisonende „europäisch“ sein. / Christophe Junker

Jeunesse legt Wert auf eine stabile Defensive, während Fola zu den torgefährlichsten Mannschaften der BGL Ligue zählt. Jeunesse-Abwehrspieler Eric Hoffmann will so Fola-Angreifer Joris Di Gregorio in Schach halten. Ihre Einschätzungen zum Derby in zehn Stichwörtern.

1. Bedeutung des Derbys?
Joris Di Gregorio (Fola): „Wegen der Rivalität ist es für den Verein ein so wichtiges Spiel. Zudem ist Jeunesse Leader, daher ist die Motivation noch größer.“
Eric Hoffmann (Jeunesse): „Für mich ist das alles etwas neu, den alten Eschern ist die Partie wichtiger. Als ich erstmals in einer ersten Mannschaft spielte, war Fola vorne nicht mit dabei. Mir geht es zunächst um einen Europapokal-Platz. Gewinnen wir, ist Fola auf 12 Punkte distanziert und weg.“
Fola ohne Hadji, Jeunesse o.k

Wie erwartet wird Fola das Derby ohne Mustapha Hadji angehen. Verärgert über die Reservistenrolle in Differdingen verließ der 38-Jährige den Thillenberg fluchtartig und ist seitdem nicht zum Training erschienen (das „T“
berichtete). Fola-Coach Philippe Guérard wollte gestern die Personalie nicht kommentieren. Seine Aussage, Fußball sei in erster Linie ein Kollektivsport, deutet aber auf einen „ras-le-bol“ hin. Unterdessen konnte Paul Bossi (Verstauchung) wieder voll mittrainieren. Luciano Crapa (Aufbau), Yannick Loose (Rücken) und Mourad Saidi (Knie) fallen aus, Marco Pires (Erkältung) ist fraglich.
„Rien à signaler“ dagegen auf Jeunesse-Seite. Almir Babacic (Knieschwellung) und Stéphane Piron (muskuläre Probleme) sind belastbar.
mak 

Busnavette und Vorverkauf 

Fola Esch organisiert für das Escher Derby gegen Jeunesse am Sonntag in der BGL Ligue zwei Busnavetten hinauf zum Galgenberg. Jeweils zwischen 15.00 und 16.00 Uhr fahren die Busse vom Café „Roude Léiw“ (place de la Paix) sowie vom Escher Bahnhof ab. Auch nach dem Spiel werden die Fans ab 18.00 und bis 19.00 Uhr wieder zurückgebracht.
Wer zudem am Tag der Begegnung nicht unnötig lange am Kassenhäuschen Zeit verlieren will, kann Tickets im Vorverkauf erwerben.
Zwischen 11.00 und 12.00 Uhr sind Eintrittskarten im Café „Roude Léiw“ sowie in der „Buvette“ des Stadions auf Galgenberg erhältlich
2. Wer gewinnt und warum?
J.D.G.: „Auf die Frage kann und will ich nicht wirklich antworten. Jeunesse ist defensivstark, wir sind in der Defensive stabiler geworden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Chancenverwertung und vielen anderen Faktoren: Schiedsrichter usw.“
E.H.: „Wir, weil wir kein Tor zulassen. Sagen wir mal so: Wir verlieren nicht. Einfach wird es aber bestimmt nicht, sie haben derzeit einen super Lauf.“

3. Eine (Vor-)Entscheidung?
J.D.G.: „Verlieren wir, ist der Titel sicher weg. Aber unser erstes Ziel war ein Europapokal-Platz. Verlieren wir und gewinnen gleichzeitig der F91 und der CSG, sind es sechs Punkte Rückstand. Das ist viel.“
E.H.: „Auch wenn wir gewinnen sollten, wäre es zu früh, um vom Titel zu reden. ‹Et kann nach sou vill Kuddelmuddel geschéien …› Verlieren wir gegen Fola und dann gegen Hamm und gewinnt Fola gleichzeitig seine Spiele, sind sie an uns dran. Wir haben es aber selbst in der Hand. Nach dem Spiel in Düdelingen wäre ich froh, wenn wenigstens der Europapokal-Platz sicher wäre.“

4. Der Monat März
J.D.G.: „Der wichtigste Monat dieser Meisterschaft. Wenn Jeunesse Rückschläge einstecken muss, ist die Meisterschaft wieder komplett offen.“
E.H.: „Dieser Monat kann für uns entscheidend sein. Ich will mindestens acht von zwölf Punkten aus den vier Spielen. Im schlechtesten Fall hätten wir nur drei Punkte Rückstand; es wäre immer noch alles drin. Also, keine Panik.“

5. Die Taktik/Spielweise
J.D.G.: „Die kann das Derby entscheiden. Jeunesse kriegt nie mehr als ein, zwei Tore. Die Statistik diese Saison spricht für sie. Wir müssen unser Spiel aufziehen, sie unter Druck setzen.“
E.H.: „Natürlich würden wir alle gerne öfters offensiv glänzen, das gelingt uns nicht immer. Wir konzentrieren uns dann auf unsere Stärken. Und die liegen darin, keine Tore zu bekommen.“

6. Der Gegner
J.D.G.: „Jeunesse steht nicht umsonst an der Spitze. Im Fußball kann man nicht alles verlangen, Spektakel und Punkte. Sie machen, was zu machen ist, und holen Punkte. Das ist es, was zählt. Zufall ist Platz eins nicht.“
E.H.: „Auch der neue Fola-Trainer legt Wert auf solidarisches Auftreten, er hat wohl das Gleichgewicht gefunden.“

7. Die Nebengeräusche
J.D.G.: „Die Probleme zwischen Mustapha Hadji und dem Trainer sind administrative Probleme. Ich bin Spieler der Fola. Uns hat zu interessieren, was auf dem Platz passiert, alles andere nicht. Auch ob der Trainer bleibt. Momentan klappt es gut mit ihm, er hat aus einem Haufen Individualisten ein Kollektiv geformt.“
E.H.: „Ob der Vertrag des Trainers verlängert wird oder nicht, damit haben wir nicht viel zu tun. ‹Mä dat Rumouers op den Tribüne schon no fënnef, zéng Minutten ass net agreabel.› Ich will hier und jetzt keinen Appel an unsere Fans richten, es ist ihr gutes Recht, zu pfeifen. Bei Jeunesse sind die Erwartungen hoch, doch wir erfüllen sie ja derzeit. Wären die Fans denn zufriedener, wenn wir einmal 3:0 gewinnen, dann wieder 0:2 verlieren usw.?“

8. Das Hinspiel
J.D.G.: „Wir verlieren 0:1 obwohl wir zeitweise dominierten. Das war frustrierend. “
E.H.: „Wir haben Fola fast keine Chancen zugestanden und das 1:0 gemacht. Ich denke, auch diesmal wird es keine frühe Entscheidung geben.“

9. Tumulte
J.D.G.: „Das sah im Hinspiel spektakulärer aus, als es in Wirklichkeit war.“
E.H.: „In der Schlussphase kam Frust bei ihnen auf. Zudem hat Cantonnet sich noch ein Foul geleistet. Daher die Rudelbildung nach Schlusspfiff. Es sah schlimmer aus, als es war, weil auch viele Fans auf dem Spielfeld waren.“

10. Tipp
J.D.G.: „1:0 würde reichen.“
E.H.: „0:1.“