Das Escher Derby in der BGL Ligue ist Vergangenheit. Die Blicke richten sich nach vorne. Aus Sicht von Jeunesse auf RM Hamm Benfica, am Sonntag Gegner auf der „Grenz“. / Christophe Junker
Eben gegen den Rekordmeister kassierten die Hammer die letzte Niederlage. Das war am 20. September 2009. Seitdem stehen in elf Meisterschaftsspielen sieben Siege und vier Unentschieden zu Buche. RMHB-Coach Fernando Gutierrez erklärt.
Tageblatt: Wird die Partie gegen Jeunesse zur wichtigsten Partie diese Saison?
Fernando Gutierrez: „Unser wichtigstes Spiel war bislang das gegen Differdingen. Hätten wir nicht gewonnen, wären wir zu weit weg von den Plätzen 2 und 3 gewesen. Das wichtigste Spiel ist immer das nächste, also das am Sonntag gegen Jeunesse.“
„T“: Ist der Titel noch eines eurer Ziele?
F.G.: „Wie für viele Vereine gilt es, den Monat März zu meistern. Wir wollen einen Europapokal-Platz, deshalb müssen wir versuchen, uns an die Mannschaften vor uns dranzuhängen. ‹On n’est pas maître de la situation, mais dimanche contre Jeunesse, on sera acteur principal.› Hätten wir gegen Hesperingen gewonnen und Jeunesse Punkte gegen Fola verloren, hätte noch eine Möglichkeit bestanden. Wir laufen bereits so lange den EP-Plätzen hinterher, es wäre schade, wenn wir am Saisonende ohne etwas Zählbares dastehen würden.“
„T“: Fast alle Topteams warnen vor Ihrem Klub …
F.G.: „Das ist ein Phänomen der Medien. Eine Zeit lang benutzte ich eine gewisse Presse, um meine Mannschaft zu motivieren. Wir wurden als kleines Schaf angesehen, das vom großen Wolf gefressen wird. Inzwischen folgen die Resultate. Ein Vergleich: Das Hinspiel in Differdingen dominieren wir, sie treffen aber. Ich sagte immer: Wir müssen geduldig bleiben und müssen geduldig bleiben. Jetzt ist wichtig, dass wir mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben.“
„T“: Was hat sich bei Hamm seit der letzten Niederlage gegen Jeunesse verändert?
F.G.: „Physisch haben wir gut mitgehalten gegen Differdingen. Das ist ein körperlich wirklich superstarkes Team. Wir sind zudem realistischer geworden. Ehe man daran denken darf, den Gegner zu tunneln, muss man eben realistisch auftreten.“
Festung
„T“: Was unterscheidet Hamm und Jeunesse?
F.G.: „Diese Saison vor allem die ersten fünf, sechs Spiele. Das war bislang der größte Unterschied. Sie bilden einen sehr soliden Block und wollen zunächst Gegentore verhindern. Erst acht Gegentreffer in 18 Spielen, das wird wohl Rekord in Europa sein. Auch wenn wir nur in Luxemburg sind, muss man das erst mal fertigbringen. Dann warten sie darauf, ein Loch beim Gegner zu finden und zuzuschlagen. Das kommt ihrer Festung dann zugute. Aber all das ist kein Zufall oder Glück.“
„T“: Hätte Jeunesse mit dieser Spielweise den Titel verdient?
F.G.: „Man kann ihr Spiel gut finden, so wie manche gerne chinesisch essen oder mexikanisch. Ich respektiere sehr, was sie bislang fertiggebracht haben.“
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