Pünktlich zum Frühlingsanfang beginnt die einheimische Straßensaison mit der Klubmeisterschaft am Sonntag in Cessingen, organisiert vom CC Hollerich. Es gilt, die Nachfolge von Espoir Pit Schlechter zu ermitteln, der sich vor Jahresfrist vor Jacques Dahm behaupten konnte. / Mario Nothum
Der Titelträger ist mittlerweile von seinen Stammverein LC Tetingen Richtung CCI Differdingen gewechselt. Das Kontinental-Team von Manager Gabriel Gatti gilt auch in diesem Jahr wieder als großer Favorit, sowohl für die Klubmeisterschaft als auch für die Vergabe der vorderen Plätze bei den regionalen Rennen in dieser Saison.
Neben Pit Schlechter, der sich im Januar in Hesperingen den Titel bei den Espoirs im Cyclocross sicherte, ist Routinier Christian Poos am Sonntag in seinem Heimatort sicherlich einer der Hauptaspiranten auf den Sieg. Letztes Jahr war er unter anderem beim Grand Prix François Faber, beim Grand Prix Ostfenster sowie beim regionalen Rennen in Dommeldingen erfolgreich. „In meiner Vorbereitung bin ich momentan noch etwas in Rückstand. Von den drei Rennen, die ich bis jetzt bestritten habe, bin ich nur einmal angekommen. Mit meiner Mannschaft streben wir am Sonntag natürlich den Sieg an. Die anderen Vereine dürfen wir aber nicht unterschätzen“, so der Lokalmatador.
Neben Poos werden alle seine Luxemburger Teamkollegen präsent sein. Sehr gut in Form befindet sich Cyclocross-Landesmeister Jempy Drucker, der am Mittwoch beim Profi-Rennen Nokere-Koerse kurz vor dem Ziel stürzte, was ihm eine Platzierung unter den Besten zunichte machte. Ebenfalls gute Chancen auf den Sieg hat der spurtstarke Cyrille Heymans.
Nicht mit von der Partie sein wird Ex-Profi Tom Flammang (LG Bartringen), der letzten Sonntag bei einem Rennen in Belgien gestürzt war und sich eine Rückenverletzung zugezogen hatte, die ihm eine mehrwöchige Pause aufzwingen wird.
Stärkster Gegner der Differdinger dürfte die Tetinger Mannschaft sein mit so namhaften Leuten wie Pascal Triebel, Kim Michely, Dan Bintz und Tom Wecker. Ebenfalls sehr stark besetzt ist der LC Kayl mit unter anderem Jacques Dahm, Ralph Diseviscourt und Claude Wolter.
In den anderen Kategorien werden die Nachfolger von Anne-Marie Schmitt (Damen), Enzo Mezzapesa (Masters), Bob Jungels (Junioren), Massimo Morabito (Débutants), David Jungers (Cadets), Philip Sunnen (Minimes) gesucht.
Der Parcours (9,7 Kilometer) führt von Cessingen nach Leudelingen, Schlewenhof und zurück nach Cessingen. Die Preisverteilung findet im Stade Boy Kohnen statt.
Das Programm in Cessingen: 13.00 Uhr Cadets (3 Runden); 13.02 Uhr Minimes (2 Runden); 14.10 Uhr Débutants/Damen (5 Runden); 15.45 Uhr Elite/Espoirs/Junioren/Masters (8 Runden). M.N.
RegionaleRennen 2010
21.3.: Klubmeisterschaft (CC Hollerich); 28.3.: GP Café Danesi (UC Dippach); 11.4.: GP Marc Angel (VS Dommeldingen); 18.4.: GP de la Commune de Sanem (LG Beles); 9.5.: Festival de la Petite Reine (LC Kayl); 30.5.: GP François Faber (ACC Contern); 12.6.: Weekend sportif (CCI Differdingen); 19.6.: Festival Bertrange (LG Bartringen); 20.6.: GP Ostfenster (ACC Contern); 2.7.: GP de Vianden (VC Diekirch); 4.7.: Festival Cycliste (LC Tetingen); 25.7.: Festival Cycliste (LP Schifflingen); 28.8.: GP CLM Rénovation P. Bettendorf (TT Préizerdaul); 29.8.: GP Ostergaard’s Bike Shop (TT Préizerdaul); 5.9.: GP Demuth (SAF Zéisseng); 19.9.: GP Aldo Bolzan (LC Tetingen)
3 FRAGEN AN Jean Regenwetter (FSCL-Präsident)
Tageblatt: Am Sonntag beginnt auch die Radsport-Saison in Luxemburg. Wirken sich die Erfolge der Profis auch auf die Zuschauer- und Teilnehmerzahlen in Luxemburg aus?
Jean Regenwetter: „Ich freue mich, dass die Saison endlich losgeht, denn international sind wir ja gut aufgestellt. Aber einen Impakt auf Luxemburg sehe ich nicht, weder bei den Lizenzen – außer bei den ganz Kleinen – noch bei den Zuschauerzahlen. Außer bei der Tour de Luxembourg und den Landesmeisterschaften, wo unsere Hauptleute mitfahren. Die Zuschauer begeistern sich halt für den Erfolg. Einige sind ja schon enttäuscht, weil die vermeintlich erwarteten Resultate bei den Profis zum Saisonanfang nicht da sind. Aber ich mache mir da keine Sorgen. Was die Rennen in Luxemburg angeht, ist es halt so, dass die Leute nur zusehen, wenn die Profis dabei sind. Im Ausland ist das ähnlich. Da gibt es Débutants-Rennen, die fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ich mache mir da keine Illusionen. Der Publikumsmagnet sind die Profis.“
„T“: Sehen Sie vielleicht einen Fahrer, der in dieser Saison in Luxemburg für einige Überraschungen sorgen könnte?
J. R.: „Eine Überraschung wäre es ja nicht, aber wir haben im Nachwuchsbereich Bob Jungels und Pit Schlechter, die gezeigt haben, dass sie mithalten können. Das hat man bei der WM letztes Jahr gesehen. Dann gibt es noch Joël Zangerlé. Das Problem ist halt, dass wir eine kleine Nation sind und demnach wenig Lizenzen haben. Aber wir haben jetzt fünf Profis, davon drei, die oben mitfahren und zwei, die gerade dabei sind, sich ihre Sporen zu verdienen. In der Jugend ragen Schlechter und Jungels heraus. Und dann gibt es ja noch das Differdinger Kontinentalteam, das den Übergang zum Profigeschäft bilden kann.“
„T“: Was würde sich denn der FSCL-Präsident für die Saison 2010 wünschen?
J. R.: „’Dass de Spuet gedréint gëtt fir de Velodrom›. Und dass unsere Jungs und Mädchen ohne Unfall über die Straßen kommen. Und damit meine ich auch, dass wir von Doping und ähnlichem verschont bleiben. Ich hoffe, dass sie alle clever genug sind, um zu wissen, dass das nichts bringt.“
khe
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