Mit seinem 48. K.o.-Sieg im 57. Profi-Kampf verteidigte er am Samstag in der Düsseldorfer Esprit-Arena vor rund 50.000 Zuschauern seine Schwergewichts-Weltmeistertitel der Verbände IBF, WBO und IBO. Komplizierter als das Duell gegen den US-Amerikaner ist nun die Frage zu beantworten, wer die Klitschko-Brüder Wladimir und Vitali – er kämpft am 29. Mai in der Gelsenkirchener Fußball-Arena gegen Europameister Albert Sosnowski (Polen) – noch schlagen soll? „Es wird kaum jemanden geben, der einen der beiden aus dem Weg räumen kann“, meinte Chambers-Manager Dan Goosen nach der Box-Lektion für seinen in allen Belangen unterlegenen Schützling.
Für den sechs Jahre jüngeren, 13 Zentimeter kleineren und 16 Kilogramm leichteren Herausforderer aus Philadelphia war es schon ein Akt der Tapferkeit, sich Klitschko überhaupt im Ring zu stellen. Der 27-jährige US-Boxer musste in seinem 37. Profikampf viel Prügel einstecken – da halfen auch zwei „Ringer“-Einlagen und ein aufgeplatzter Boxhandschuh vor der zehnten Runde nichts.
Dennoch hatte Hüne Klitschko Mühe, dem kleinen, sehr passiven Chambers früher den Knockout zu verpassen. „Ich war vielleicht zu vorsichtig, wollte alles perfekt machen und dass die Schläge sitzen“, gab Klitschko zu. „Es hat einfach zu lange gedauert und war wie Kaugummi.“
Um den Traum der Klitschko-Brüder, alle vier bedeutsamen WM-Titel in Familienbesitz zu bringen, zu erfüllen, steht nun WBA-Weltmeister David Haye (28) ganz oben auf der Kampfliste. Eigentlich sollte Vitali den britischen Box-Bösewicht, der die Klitschkos durch eine Fotomontage mit dem abgeschnittenen Kopf von Wladimir provozierte, bestrafen.
Wer bestraft Haye?
„Der Kampf ist das einfachste, doch wer ihn austragen soll, ist weit schwieriger“, meinte Wladimir Klitschko, der zunächst wohl gegen den Russen Alexander Powetkin in den Ring steigen wird.
Für Klitschko-Trainer Emanuel Stewart taugen derweil die beiden künftigen Kampf-Kandidaten nichts. „Ich glaube nicht, dass Powetkin in der Lage ist, Wladimir zu schlagen“, behauptete er: „Und Haye ist ein Weltmeister der Worte, da steckt nichts dahinter. Es ist nur heiße Luft.“
Dafür war er von dem Auftritt seines Boxers gegen Chambers begeistert. „Es war einer der größten K.o., die ich in meiner Karriere gesehen habe“, urteilte er über den mächtigen linken Haken an die Schläfe des danach ziemlich lädierten US-Boys.
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