Erst verlor Bayern München 1:2 bei Eintracht Frankfurt, dann machte es Bayer Leverkusen dem Kontrahenten beim 0:3 bei Borussia Dortmund nach. Schalke 04 verpasste gestern durch mangelhafte Chancenauswertung und ein 2:2 beim Hamburger SV den Sprung an die Spitze. Angesichts von vier (Bayern) und drei (Bayer) Punkten aus den vergangenen drei Spielen kann vor allem in München und Leverkusen von einem Titelendspurt nicht unbedingt die Rede sein. Mit 56 Punkten führen die Münchner allerdings immer noch vor Schalke (55) und Leverkusen (53).„Frankfurt ist nicht Manchester United, aber auch nicht der FC Grünwald. Wir dürfen jetzt nicht in Panik geraten“, sagte Kapitän Mark van Bommel. Die Münchner, die die erste Niederlage nach 19 nicht verlorenen Spielen in Serie hinnehmen mussten, waren mit ihren Gedanken offenbar schon beim Viertelfinale gegen Manchester.
Drei Punkte hatte auch Bayer auf dem Zettel, doch der erste Gewinn der Meisterschaft in der Vereinsgeschichte ist durch die Pleite im Westduell wieder unwahrscheinlicher geworden. Mit den Saisontreffern Nummer 14 und 15 leitete Lucas Barrios die zweite Saisonniederlage der Leverkusener und gleichzeitig den insgesamt 600. Bundesliga-Sieg der Borussia ein. „Wir hatten vier, fünf ganz klare Torchancen, aber wir sind nicht in Führung gegangen“, sagte der Leverkusener Tranquillo Barnetta.
Auch Meistertrainer Felix Magath konnte mit Schalke 04 nicht die Spitze übernehmen. Beim HSV nutzten die Gäste eine Vielzahl von Chancen nicht und mussten vor der Pause das 0:1 durch Ruud van Nistelrooy (40.) hinnehmen. Nach der Halbzeit drehten Kevin Kuranyi mit seinem 15. Saisontor und Ivan Rakitic mit einem umstrittenen Foulelfmeter (68.) das Spiel, ehe der eingewechselte Jonathan Pitroipa (77.) zurückschlug.
Nach 174 Tagen beendete Aufsteiger SC Freiburg seine Leidenszeit ohne Heimsieg – seit dem 27. September 2009 – und sendete beim 1:0 gegen den FSV Mainz 05 ein Lebenszeichen im Abstiegskampf.
Rückschlag
Eine Überraschung schaffte Schlusslicht Hertha BSC. In Wolfsburg gewannen die Berliner gegen die durch 120 Europapokal-Minuten geschwächten Gastgeber 5:1 und haben nur noch fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Während Freiburg und Berlin wieder Hoffnung schöpften, musste der direkte Konkurrent Hannover 96 beim 0:2 gegen Stuttgart einen Rückschlag hinnehmen.
Neben Freiburg und Hannover (beide 23 Punkte) sind auch der 1. FC Nürnberg (25), der VfL Bochum (27) sowie der 1. FC Köln (28) nach wie vor in den Abstiegskampf verstrickt. Nürnberg holte ein 0:0 gegen Hoffenheim, Bochum hatte beim 2:3 in Bremen etwas Pech.
Bundesliga im Stenogramm
1. FC Köln – Borussia M’gladbach 1:1 (0:0)
Zuschauer: 50.000 (ausv.); Tore: 0:1 Reus (55.), 1:1 Maniche (79.)
Frankfurt – Bayern München 2:1 (0:1)
Zuschauer: 51.500 (ausv.); Tore: 0:1 Klose (7.), 1:1 Tsoumou (87.), 2:1 Fenin (89.)
1. FC Nürnberg – 1899 Hoffenheim 0:0
Zuschauer: 40.421; Tore: –
Werder Bremen – VfL Bochum 3:2 (0:1)
Zuschauer: 36.197; Tore: 0:1 Sestak (14.), 1:1 Pizarro (58.), 1:2 Dedic (63.), 2:2 Marin (65.), 3:2 Frings (81.)
SC Freiburg – FSV Mainz 05 1:0 (1:0)
Zuschauer: 20.000; Tor: 1:0 Flum (10.)
VfB Stuttgart – Hannover 96 2:0 (1:0)
Zusch.: 41.000; Tore: 1:0, 2:0 Marica (36., 54.)
Dortmund – Bayer Leverkusen 3:0 (0:0)
Zuschauer: 80.100; Tore: 1:0 Barrios (50.), 2:0 Barrios (60.), 3:0 Rangelow (87.)
Hamburger SV – Schalke 04 2:2 (1:0)
Zuschauer: 57.000 (ausv.); Tore: 1:0 van Nistelrooy (40.), 1:1 Kuranyi (62.), 1:2 Rakitic (68., Foulelfmeter), 2:2 Pitroipa (77.)
Wolfsburg – Hertha BSC Berlin 1:5 (1:3)
Zuschauer: 29.353 ; Tore: 0:1 Gekas (6.), 0:2 Ramos (8.), 0:3 Gekas (26.), 1:3 Grafite (36.), 1:4 Gekas (63.), 1:5 Ramos (84.)
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