Fabian Cancellara zeigte beim „E3 Prijs“ von Harelbeke, dass er für die „Ronde“ vom nächsten Sonntag topfit ist. Drei Tage nach Matti Breschel holte er für das Saxo-Bank-Team den zweiten Erfolg in Flandern. Kim Kirchen traf mit dem Peloton ein, Ben Gastauer gab auf. / Petz Lahure
Belgiens Rad-As Tom Boonen muss ein weiteres Jahr warten, bis er eventuell alleiniger Rekordhalter des E3-Preises von Harelbeke werden kann. Boonen hat dieses Rennen schon vier Mal gewonnen (2004, 2005, 2006, 2007) und steht im Palmarès gleichauf mit dem legendären Rik Van Looy, der sich 1964, 1965, 1966 und 1969 in die Siegerliste eintrug.
Letztes Jahr scheiterte Boonen im Endspurt am Italiener Filippo Pozzato. Diesmal gehörte er in Zielnähe erneut in einer drei Mann starken Führungsgruppe an galt im Vergleich mit Fabian Cancellara und Juan-Antonio Flecha als der schnellste Sprinter.
„Canci zu stark“
Das aber wussten auch die andern beiden, allen voran Cancellara, der es nicht auf eine Ankunft zu dritt ankommen lassen wollte. Rund 1.200 m vor der Ankunft kündigte er seinen „Kollegen“ die Gefolgschaft und legte den letzten Kilometer wie bei einem Einzelzeitfahren zurück.
„Ich habe alles versucht, aber gegen solch einen starken Tempobolzer war das ein aussichtsloser Kampf“, gestand Boonen im Ziel ein: „Ich habe im Verlauf des Rennens das Heft in die Hand genommen und die Dreierflucht provoziert. Ich weiß nun, wer am nächsten Sonntag bei der ‹Ronde› meine stärksten Gegner sind.“
Auf die Flandern-Rundfahrt spielte auch Sieger Cancellara an. „Natürlich möchte ich die ‹Ronde› gewinnen, das ist der Traum eines jeden Fahrers“, meinte der Schweizer Meister: „Jetzt bin ich erst einmal froh, die ‹kleine Flandernrundfahrt› davongetragen zu haben. Es ist nicht nur mein erster Erfolg in dieser radsportbegeisterten Gegend, sondern auch mein erster Saisonsieg. Das nimmt den Druck des Gewinnenmüssens.“
Für das Team Saxo Bank war der E3-Preis die erfolgreiche Fortsetzung eines am Mittwoch begonnenen Erfolgserlebnisses durch Matti Breschel. Das dänische Team ist jedenfalls für kommende Aufgaben gewappnet.
Kirchen zufrieden
Das darf man in geringerem Maße auch für Kim Kirchens Katusha-Formation sagen. Filippo Pozzato belegte am Samstag den vierten Rang, nachdem er den drei Flüchtlingen lange hinterhergejagt war und sich zeitweise sogar bis auf zehn Sekunden nähern konnte. „Wir sind zufrieden“, meinte Kim Kirchen, der für seinen Leader arbeitete und Mannschaftsaufgaben wahrnahm. Kirchen traf mit dem ersten Verfolgerfeld in Harelbeke ein und belegte den 53. Platz mit 3’16» Rückstand. „Ich fühlte mich ausgezeichnet und hatte auf dem Kopfsteinpflaster nie Probleme“, so der Luxemburger.
Nicht so gut lief es für Ben Gastauer (Ag2R), der zuerst Helferdienste für Anthony Ravard leisten musste, dann durch einen Sturz im Feld, der vor ihm passierte, behindert wurde und schließlich bei km 150 vom Rad stieg. „Es hatte keinen Zweck, die Beine wollten nicht“, so Gastauer.
Radsport in Zahlen
„E3 Prijs“ von Harelbeke über 203 km: 1. Fabian Cancellara (Schweiz/Saxo Bank) 4:44:34 Stunden, 2. Tom Boonen (Belgien/Quick Step) 0:03 Minuten zurück. 3. Juan Antonio Flecha (Spanien/Sky) g.Z., 3. 4. Filippo Pozzato (Italien/Katusha) 0:50, 5. Lars Boom (Niederlande/Rabobank) g.Z., … 53. Kim Kirchen (Luxemburg/Katusha) 3:16
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können