Heute und am Freitag organisiert der Luxemburger Schachverband FLDE im Konferenzsaal des nationalen Sportinstituts INS auf Cents zwei Simultanpartien gegen den tschechischen Großmeister David Navara, der als 31. der Weltrangliste zur absoluten Weltspitze gehört.
Am heutigen Mittwoch ab 18.30 Uhr tritt Navara auf sechs Brettern gleichzeitig gegen die Luxemburger Kaderspieler Fred Berend, Hubert Mossong, Alain Schartz (alle Düdelingen), Serge Brittner, Claude Wagener (beide Echternach) sowie Christian Jeitz (Differdingen) an.
Am Freitag ab 18.30 Uhr erfolgt der Start der großen Simultanpartie auf 15 Brettern, für die sich jeder interessierte Spieler bewerben konnte.SCHACHFAKTEN
o Weltverband: FIDE, „Fédération internationale des échecs“; gegründet in Paris am 20. Juli 1924;
Internet: www.fide.com
o Großmeister (GM): höchstmögliche Klassifizierung im Schach; weitere Titel: Internationaler Meister (IM), FIDE-Meister (FM); Kriterien: siehe fide.com
o Elo-Punkte: Punkt-Wertung; wird seit der „Inflation“ der GM-Titel (derzeit rund 1.300 weltweit) zur Erstellung eines Rankings benutzt
o Zahlen: 1. der Weltrangliste: Magnus Carlsen (NOR/2.813 Elo-Punkte); einziger Luxemburger GM: Alberto David (WR 156, 2.616 Elo-Punkte, spielt in Frankreich für Lutèce Echecs); 19 GM sind in der Luxemburger Klub-Meisterschaft registriert
Tageblatt verlost Startplatz
Sie wollen gegen den 31. der Weltrangliste Schach spielen? Kein Problem: Das Tageblatt verlost heute einen Startplatz für die Simultan-Partie des tschechischen Großmeisters David Navara am Freitag im INS.
Einfach heute bis 16.00 Uhr eine SMS senden an die Nr. 64 646 mit dem Text „Schach“ sowie Name und Adresse (1 Euro plus SMS-Kosten). Der Gewinner wird von uns benachrichtigt werden.
Hier wird der tschechische Großmeister dann von Brett zu Brett gehen und auf den Zug seines Gegners zügig antworten. So können auch schwächere Spieler gegen übermächtige Gegner wegen deren kürzeren Bedenkzeit und größeren Strapazen zu Chancen kommen, die in einer einzelnen Partie undenkbar wären.
Rekord: 43 Kilometer
Den aktuellen Rekord in dieser etwas speziellen Disziplin des Schachspiels hält der iranische Großmeister Morteza Mahjoob, der es im Sommer 2009 gleich mit 500 Gegnern aufnahm, dabei fast 400 besiegte und von Brett zu Brett sage und schreibe 43 Kilometer zurücklegte.
Auch wenn Navara geringere Laufwege hat, wird sich an beiden Tagen dennoch ein interessanter Abend entwickeln, an dem auch Zuschauer willkommen sind.
cje
INTERNET www.flde.lu
Porträt David Navara / „Navara-Express“: Großmeister mit Potenzial nach oben
Der am 27. März 1985 in Prag geborene David Navara erlernte im Alter von sechs Jahren das Schachspiel und etablierte sich schnell an der Spitze des nationalen Jugendbereichs.
International machte er erstmals 1997 mit Platz drei in der U12-Kategorie bei der Jugend-WM auf sich aufmerksam, ein Jahr später folgte der Vize-Weltmeistertitel unter 14 Jahren.
2001 wurde Navara für die Europameisterschaft erstmals in die tschechische Nationalmannschaft berufen und schaffte dabei definitiv den Durchbruch in der Elite. „Die erste herausragende Leistung in meiner Karriere erreichte ich mit sieben von neun möglichen Punkten bei der Team-EM in León“, kommentierte Navara im Nachhinein sein gelungenes Debüt als 16-Jähriger in der Nationalmannschaft.
Nachdem ihm 2002 der Großmeistertitel verliehen wurde, entwickelte sich Navara weiter zum besten Spieler seines Landes und gewann in den Jahren 2004 und 2005 die nationale Meisterschaft.
Jansa: erst Trainer, dann Sekundant
Seinen Spitznamen „Navara-Express“ verdankt er seiner manchmal sehr schnellen Spielweise, mit der er die Gegner am Brett überrollt. Diese Klasse demonstrierte er auch 2007 bei den Chess Classics in Mainz, als er das prominent besetzte Schnellschach-Open unerwartet deutlich für sich entschied.
Aktuell belegt er mit einer Elo-Zahl von 2.708 Punkten den 31. Platz in der Weltrangliste. Zwischenzeitlich rückte Navara, der derzeit auch Logik an der Karls-Universität in Prag studiert, sogar bis auf den 13. Platz vor, fiel aber wegen der Doppelbelastung von Profikarriere und Studium wieder leicht zurück.
Einen sehr großen Anteil an Navaras Entwicklung hat der tschechische Großmeister Vlastimil Jansa, der seit 1993 als luxemburgischer Nationaltrainer arbeitet und Navara seit seiner Kindheit erst als Trainer dann als Sekundant begleitet.
Jansa sieht seinen Zögling aufgrund seiner Begabung und seiner schnellen Rechenfähigkeiten schon jetzt in der absoluten Weltspitze mit weiterem Potenzial nach oben.
cje
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können