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Eine Kultfigur tritt ab

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Er gehört zu den Gesichtern des Luxemburger Fußballs. Am morgigen Sonntag, anlässlich des Pokal-Endspiels mit Déiffferdeng 03 gegen Grevenmacher, tritt in Person von Jean „Jang“ Wagner ein Fußballer ab, der auch im hohen Alter von 40 Jahren noch zu den absolut besten Verteidigern hierzulande zählt.

Thierry Stoffel

Unvergessen bleibt diesbezüglich seine Berufung in die A-Nationalmannschaft im Jahre 2007 und der gleich in seinem ersten Spiel errungene 1:0-Sieg in Gomel gegen Weißrussland. Auf dem Platz stets gefürchtet, aber fair, außerhalb des Platzes ein äußerst sympathischer Kerl. Ein echter Typ verlässt die hiesige Fußballbühne.
Tageblatt: Mit dem Pokal-Endspiel wirst du nach einer langen und erfolgreichen Karriere dein letztes Spiel bestreiten. Was geht da so emotional in einem vor?
Jean Wagner: „Es ist nicht nur das letzte Spiel, sondern auch das Pokalfinale. Das ist sicherlich nicht alltäglich, aber jetzt für mich optimal. Ich denke allerdings nicht zu sehr daran, dass es mein letzter Einsatz ist. Wichtig ist, dass wir gut spielen. Ich denke, die Emotionen werden erst nach dem Spiel kommen.“

„T“: Der Gegner heißt Grevenmacher, wo sich bekanntlich Dan Huss zuletzt in bestechender Form befand. Du wirst als Verteidiger direkt mit ihm zu tun haben. Wie schwer wird er zu stoppen sein?
J.W.: „Ich stelle mich immer auf ein schweres Spiel ein. Was Dan angeht, so muss er erst mal Pässe kriegen. Er kann auch nicht alles alleine machen. Wir müssen als Team gut stehen und vorne unsere Chancen nutzen – etwas besser als im Halbfinale. Wir sind zurzeit gut in Form. Ich hoffe, dass wir diese bis Sonntag halten können.“

„T“: Am Montag ist dein erster fußballfreier Tag. Was wird Jean Wagner da tun?
J.W.: „Meinen Rausch ausschlafen (lacht). Also gefeiert wird sowieso, ob wir den Pokal holen oder nicht. Wenn man verloren hat, hat man generell allerdings Startschwierigkeiten mit dem Feiern.“

„T“: Wie sieht deine Zukunft aus? Bleibst du dem Fußball erhalten?
J.W.: „Ich wohne in Küntzig und wir übernehmen dort zu dritt die Poussins und Pupilles.“
„T“: Ralph Ferron gibt nächste Saison sein Comeback in Feulen. Wird dein Abschied ein definitiver sein, oder kannst du dir vorstellen, dass es nach einiger Zeit doch wieder juckt?
J.W.: „Ralph ist etwas jünger als ich. Ich höre jetzt mit 40 auf und kann mir eigentlich nicht vorstellen, mit 42 noch irgendjemandem helfen zu können.“

„T“: Du hast mit AS Differdingen, Jeunesse Esch und abschließend Déifferdeng 03 drei Stationen in deiner Karriere gehabt. Welche Erinnerungen an diese Vereine nimmst du mit?
J.W.: „Die drei Vereine gleichen sich alle ein bisschen. Überall ging es sehr familiär zu. Das bin ich von klein auf bei AS Differdingen gewöhnt gewesen. Im Nachhinein bin ich nicht sicher, ob ich das gesucht habe oder ob es eher Zufall oder Glück war, dass ich nur in solchen Vereinen aktiv war.“

„T“: Welches waren deine schönsten Momente auf dem Platz, aber auch außerhalb des Platzes?
J.W.: „Ich hatte das Glück, viele Titel gewinnen zu können. Der Sieg 2007 in meinem ersten Länderspiel mit der Nationalelf in Weißrussland war schon ganz speziell. Jeder Titel ist eigentlich speziell, und ich hoffe, dass es am Sonntag auch speziell werden wird. Außerhalb des Platzes gibt es keinen besonderen Moment. Es ist das Gesamtpaket. Ich hatte eine schöne Zeit; habe meine besten Freunde durch den Fußball kennengelernt. Ich bin diesem Sport viel schuldig.“