(Aktualisiert: 15.35 Uhr)
Die amerikanischen Behörden schoben am Donnerstag die zehn in den USA festgenommenen russischen Spione ab. Im Austausch lässt Moskau vier Häftlinge frei, die wegen Kontakts zu westlichen Geheimdiensten verurteilt worden waren. Siehe auch:
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Wie der österreichische Standard auf seiner Homepage berichtet, landeten ein russisches und ein US-amerikanisches Flugzeug am Freitag um 11.15 Uhr in Wien.
Bei den Flugzeugen habe es sich um eine Boeing 767-200 Extended der US-Charterfirma «Vision Airlines» (Flugkennzeichen: N766VA) und eine Yakolev Yak-42-D des russischen Ministeriums für Notfälle (Flugkennzeichen: RA42446) gehandelt. Laut Standard hätten Augenzeugen berichtet, dass Personen aus dem Flugzeug geschleust worden seien, um danach sofort mit einem schwarzen Van zu der jeweils anderen Maschine gebracht zu werden.
Die zehn russischen Spione verließen New York in Richtung Moskau, wie aus Behördenkreisen verlautete. Sie hatten sich wenige Stunden zuvor vor einem Bundesgericht in New York der Verschwörung schuldig bekannt. Sie wurden verurteilt, und ihre Abschiebung wurde verfügt.
Spektakuläre Aktion
Die Zehn waren in der vergangenen Woche in einer spektakulären Aktion festgenommen worden. In Moskau begnadigte der russische Präsident Dmitri Medwedew nach Angaben des Kremls die vier verurteilten Spione, um den Agentenaustausch zu ermöglichen.
Es handele sich um die ehemaligen Geheimdienstoberste Sergej Skripal und Alexander Saporoschski, den wegen Spionage verurteilten Wissenschaftler Igor Sutjagin sowie einen weiteren russischen Staatsbürger mit den Namen Gennadi Wasilenko. Dessen genaue Identität war zunächst unklar.
Aus US-Regierungskreisen verlautete, die Vier hätten sich als Bedingung für ihre Freilassung schuldig bekennen müssen. Einige von ihnen seien in schlechtem gesundheitlichen Zustand, sagte eine Gewährsperson in Washington.
Laut Amnesty International habe sich Sutjagin geweigert, ausgeflogen zu werden. AI spricht von Zwangsexil. Sutjagin war 2004 zu einer Lagerhaftstrafe von 15 Jahre verurteilt worden.
apn/tageblatt.lu/afp
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