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Extremisten beschießen Touristenzentren am Roten Meer

Extremisten beschießen Touristenzentren am Roten Meer

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Extremisten haben am Montag die israelische Touristenmetropole Eilat und die unmittelbar benachbarte jordanische Stadt Akaba mit Raketen beschossen. In Akaba wurden vier Menschen verletzt. In Eilat verfehlten mehrere Geschosse die Hotelkomplexe in Strandnähe und landeten im Meer. Hier gab es keine Schäden.

(aktualisiert, 02.08.2010, 14:12 Uhr)

Die Raketen wurden nach übereinstimmenden Angaben aus Jordanien und Israel wahrscheinlich aus der unmittelbar an Eilat angrenzenden ägyptischen Sinaiwüste abgefeuert. Einen ähnlichen Angriff hatte es bereits im April gegeben. In Akaba wurden nach Angaben aus dem jordanischen Innenministerium vier Menschen verletzt, die sich in der Nähe des Strandes auf der Straße vor einem Luxushotel aufgehalten hatten. Eines der Opfer sei schwer verletzt worden. Einwohner berichteten Reuters, ein Taxi sei völlig zerstört worden.

Im benachbarten israelischen Eilat gab es nach Angaben der Polizei keine Verletzten. Dort gingen die Behörden nach Angaben von Polizeichef Mosche Cohen Hinweisen von Anwohnern nach, die insgesamt fünf Explosionen gehört hatten. Zwei der Geschosse seien wohl im Meer niedergegangen, eine weitere Rakete sei in Akaba eingeschlagen. Auch wenn es noch etwas zu früh für endgültige Aussagen sei, nehme er doch an, dass die Raketen aus dem Süden, also dem angrenzenden ägyptischen Sinai, abgeschossen worden seien. Von dort aus hatten bereits mehrfach islamistische Extremisten versucht, Israel anzugreifen. Zuletzt war Eilat im April beschossen worden. Dies war der erste Zwischenfall seit Jahren an der gewöhnlich ruhigen Grenze zwischen Israel und Jordanien. Zuvor war Eilat zuletzt 2007 von extremistischer Gewalt betroffen, als ein Selbstmordattentäter über die nur schwach mit einem Zaun gesicherte Grenze vom ägyptischen Sinai aus eindrang und sich in einer Bäckerei in die Luft sprengte. Dabei starben neben dem Attentäter drei Menschen.

Die Bundesregierung in Berlin verurteilte den Raketenangriff scharf. Ein Regierungssprecher sagte, die Beteiligten am Friedensprozess dürften sich nicht von Extremisten provozieren lassen. Der Beschuss zeige einmal mehr, wie wichtig ein auf Verhandlungen beruhender Frieden sei. Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas weigert sich bislang, in direkte Verhandlungen mit Israel einzutreten.

Beliebte Touristenorte

Akaba und Eilat sind beliebte Urlaubsorte am Roten Meer und grenzen unmittelbar aneinander. Die Strände sind nur durch einen schmalen Grenzstreifen voneinander getrennt. Hier gibt es auch einen der wenigen Grenzübergänge zwischen beiden Staaten. Die von Israel an Ägypten zurückgegebene Sinai-Halbinsel grenzt ebenfalls unmittelbar westlich an Eilat und die umliegenden Berge.

Ägypten und Jordanien sind die einzigen arabischen Nachbarn Israels, die einen Friedensvertrag mit dem jüdischen Staat geschlossen haben. Dennoch sind in den Bevölkerungen beider Staaten antiisraelische Vorbehalte weit verbreitet.

Reuters