In einem ihrer früheren Berichte war von 2000 Menschen die Rede. Besonders stark betroffen war den Angaben nach der Landkreis Zhouqu im autonomen tibetischen Bezirk Gannan. Ministerpräsident Wen Jiabao reiste in die von steilen Berghängen geprägte Region, um sich selbst ein Bild der Lage zu machen.
Nahe der Stadt Zhouqu stauten Geröllmassen den durch ein enges Tal strömenden Fluss Bailong auf. Der heftige Regen ließ die Wassermassen über die Ufer treten. Sie erfassten die Stadt und lösten weitere Erdrutsche aus. Die Zahl der Toten könnte noch stark steigen. Rettungskräften zufolge ist der Einsatz schweren Geräts wegen des Schlamms und Gerölls unmöglich. Sie versuchten, den Flusslauf freizusprengen. In einigen Teilen der 40.000-Einwohner-Stadt stand das Wasser bis zu drei Stockwerke hoch. Auch ein Pumpwerk wurde zerstört.
«Niemals etwas so Schlimmes»
«Viele einstöckige Häuser wurden ausgelöscht und nun warten wir und müssen sehen, wie viele Menschen es aus ihnen heraus geschafft haben», sagte ein einheimischer Kaufmann. «Wir hatten schon vorher Erdrutsche, aber niemals etwas so Schlimmes.» Die Anwohner würden versuchen, ihre Familien zu finden. Xinhua zufolge wurden knapp 3000 Soldaten und Hunderte Mediziner in das Gebiet entsandt.
In diesem Jahr sind in der Volksrepublik bereits mehr als 1400 Menschen bei Überschwemmungen ums Leben gekommen. Viele Gebiete wurden komplett zerstört – vor allem in Zentral- und Südchina. Im Nordosten des Landes sind erst kürzlich mehr als 100 Menschen bei Stürmen gestorben oder gelten seither als vermisst.
Reuters
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