Das Musical beinhalte eine Liebesgeschichte, die nicht richtig gelebt werden könne, sagte der 64-Jährige der «Frankfurter Rundschau» (Donnerstagausgabe). «Das kommt so wahnsinnig stark von der Bühne, das rührt mich an. Da brauche ich die Sonnenbrille, denn es rollen mir die Tränchen aus den Augen.» Seine Coolness sei nur antrainiert. «Die Sensibilität dagegen ist ein kostbares Gut. Darum muss man sich bemühen, gerade wenn man auch Texte schreibt.»
Lindenberg zeigte sich begeistert von dem Musical, das ab Donnerstag am Potsdamer Platz zu sehen ist. «Die erste Preview war geil», sagte der 64-Jährige. Über die Reaktion der Zuschauer war der Panik-Rocker sich aber nicht sicher. «Das Berliner Publikum findet etwas entweder irre geil oder wählt es ab», sagte er.
Für die Vaterrolle fühlt sich Lindenberg auch mit 64 Jahren nicht reif genug. «So einem Kind will man dann ja auch nicht nur aus dem Fernsehen zuwinken, sondern fürs Kind da sein. Solange ich als Abenteurer weltweit tätig bin, kann ich mich nicht richtig kümmern», sagte der Musiker. «Vielleicht später. Irgendwann reift man in so eine Vaterrolle hinein.»
Auf sein Alter angesprochen sagte Lindenberg: «Ich bin zeitlos.» Außerdem kümmere sich seine Stiftung um Waisen in Tansania und Kenia. «Man muss kein eigenes Kind haben. Es gibt auch Adoptivkinder, die man unterstützen kann», sagte er.
«Hinterm Horizont» erzählt von einem Besuch Lindenbergs 1983 in Ost-Berlin. Bei seinem Auftritt im Palast der Republik lernt Udo das Mädchen Jessy kennen. Zwischen beiden entwickelt sich eine schicksalhafte Liebe.
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