Ein deutscher Soldat aus dem Mordkommando hatte sich nach dem Stand der Ermittlungen vorher eindeutig von der Tat distanziert und sich zum Zeitpunkt der Hinrichtung in einem anderen Gebäudeteil aufgehalten, wie die Staatsanwaltschaft Landau/Pfalz und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Freitag gemeinsam mitteilten. Dieser Soldat wird nun als wichtiger Zeuge gesucht – am 23. Februar auch in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen xy».
Am 3. August 1944 drangen bislang unbekannte Soldaten in Rignano sull’Arno bei Florenz in das Haus von Robert Einstein ein. Der Cousin des Physikers Albert Einstein war aufgrund seines Namens als Jude erkannt und gesucht worden. Deshalb hielt er sich in der Nähe seines Hauses versteckt. Die Soldaten beschuldigten seine Frau und die beiden 18 und 27 Jahre alten Töchter der Spionage und erschossen sie. Robert Einstein beging im folgenden Jahr aus Verzweiflung Selbstmord.
Seit 2007 wird in dem Fall wieder ermittelt. Damals war die Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen auf neue Täterhinweise gestoßen. Die Ermittlungsgruppe «Nationalsozialistische Gewaltverbrechen» des LKA hat die Tat inzwischen weitgehend rekonstruiert. Der gesuchte Zeuge soll damals etwa 18 bis 20 Jahre alt gewesen sein. Von ihm erhoffen sich die Ermittler wichtige Hinweise über die für das Massaker verantwortliche Einheit und die verantwortlichen Offiziere. Es wurde eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgesetzt.
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