Eigentlich dürfte die schnellere Bahnverbindung Trier-Luxemburg kein Thema mehr sein. Vor vier Jahren hieß es bereits aus Mainz, dass 2009 mit dem Ausbau der grenzüberschreitenden Schienenverbindung begonnen werde.
Ab 2012 sollte sich die Fahrzeit von Trier in die Hauptstadt des Großherzogtums um zehn Minuten verkürzen. Zunächst sollten, so verkündete Ministerpräsident Kurt Beck im Januar 2007, vor der Moselbrücke bei Konz ein zweites Gleis gelegt und die Weichenverbindungen bei den Brückenauffahrten erneuert werden, damit die Züge schneller um die enge Kurve fahren können. Danach sollte mit dem zweigleisigen Ausbau der knapp zwei Kilometer langen Strecke zwischen Igel (Kreis Trier-Saarburg) und der luxemburgischen Grenze begonnen werden.
Neben dem Projekt zusätzlicher Gleise sollte die Fahrzeit vor allem durch den Einsatz von Neige-Zügen verkürzt werden. 48 Millionen Euro sollte das Gesamtpaket kosten.
Mittlerweile ist man aber sowohl in Mainz als auch in Berlin von den Plänen abgerückt. Der Gleisneubau an der Konzer Brücke sei zu „kostenintensiv“ und deshalb vom Bund gestrichen worden, sagt Beate Schrader, Sprecherin im rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium. Eine „bau- und gleistechnische Anpassung“ im Bereich der Brücke habe sich als nicht wirtschaftlich erwiesen, die Kosten würden den geringen Nutzen nicht rechtfertigen, bestätigt Vera Moosmeyer, Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums. Eine Finanzierung durch den Bund wäre damit nicht zulässig, heißt es aus Berlin. Bereits 2004 hatten Verkehrsexperten aus der Region bezweifelt, dass allein durch Gleis- und Weichenneubauten an der Konzer Brücke die Züge schneller fahren könnten.
Acht Millionen aus Luxemburg
Auch von Neigetechnik-Zügen ist keine Rede mehr. In einem dem Volksfreund vorliegenden Gutachten im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums vom November vorigen Jahres heißt es, dass der Nutzen solcher Züge in keinem Verhältnis zu den Kosten dafür stehe. Daher werde auf den Ausbau der Strecke Luxemburg-Trier-Koblenz für Neigetechnik-Züge verzichtet.
Der Investitionsbedarf reduziere sich damit von 48 auf 19 Millionen Euro. Diese 19 Millionen Euro entsprechen genau den geplanten Investitionen für das zweite Gleis zwischen Igel und luxemburgischer Grenze. Diese Investition, deren Nutzen vom Bundesverkehrsministerium zunächst auch als eher gering eingestuft worden ist, wurde allerdings erst möglich, nachdem Luxemburg im vergangenen Jahr zugesagt hat, acht Millionen Euro davon zu übernehmen; zehn kommen vom Bund, eine Million vom Land.
Allerdings sind die Gespräche über die Finanzierung noch nicht abgeschlossen, wie die Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums auf Anfrage bestätigte. Experten sind sich aber sicher, dass dieses zweite Gleis keinen Einfluss auf die Fahrzeit haben wird. Schneller fahren können die Züge dadurch jedenfalls nicht.
*Der Autor ist Journalist beim Trierischen Volksfreund
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