«Zerstört die Feinde Allahs, eröffnet die Fronten», forderte der als «Russlands Bin Laden» bezeichnete Islamistenführer in einem Film auf der Website kavkazcenter.com am Freitag. Der Kreml habe mit seinen Militäraktionen im Nordkaukasus «den totalen Krieg» erklärt, warf Umarow Präsident Dmitri Medwedew und Regierungschef Wladimir Putin vor. Unterdessen kündigte Putin umfangreiche Investitionen in dem Konfliktgebiet an.
In dem rund neunminütigen Video steht Umarow in Tarnuniform mit zwei bewaffneten Gesinnungsgenossen in einem verschneiten Wald und kündigt weitere Anschläge an. Bereits zuvor hatte Russlands Staatsfeind Nummer Eins dem Kreml mit einem «Jahr des Bluts und der Tränen» gedroht. Der 46-Jährige bekannte sich vor kurzem auch zum Blutbad mit 38 Toten auf dem Moskauer Flughafen Domodedowo Ende Januar. Die russischen Behörden fürchten vor allem Terror vor der Präsidentenwahl 2012 und während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Der international zur Fahndung ausgeschriebene Umarow kämpft nach eigenen Angaben für einen islamischen Gottesstaat im Nordkaukasus.
Geheimdienstler getötet
Putin ging bei einem Besuch im westrussischen Brjansk nicht auf das Video ein. Er kritisierte aber erneut «Kräfte, die eine normale Entwicklung im Nordkaukasus stören». Zur «Stabilisierung» des Konfliktgebiets gebe die Staatsführung allein 2011 umgerechnet zehn Milliarden Euro aus, kündigte der Regierungschef an.
In der bergigen Vielvölkerregion kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Extremisten und kremltreuen Einheiten. Am Freitag starb bei einem Feuergefecht in der Teilrepublik Dagestan ein ranghoher Geheimdienst-Mitarbeiter. In Inguschetien töteten Soldaten einen Islamisten.
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