Der Mann, der erst im Februar nach monatelangem Verfahren vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochen worden war, wurde jetzt in einem Geschäft im Dorf Danada in der Nähe von Rawalpindi erschossen, berichtete die Zeitung «Dawn» am Samstag. Einer der Täter soll der Mann sein, der ihn ursprünglich wegen Verleumdung des Propheten Mohammed angezeigt hatte.
Pakistans Blasphemie-Gesetz verbietet generell die Beleidigung jeder Religion, wird aber in der Praxis nur bei angeblicher Herabsetzung des Islam angewandt. Nach Meinung von Kritikern wird das Gesetz von muslimischen Extremisten als Werkzeug genutzt, um persönliche Rechnungen zu begleichen. Islamisten laufen Sturm gegen Änderungen an dem Gesetz.
Mörder als Held gefeiert
Erst vor wenigen Tagen war Shahbaz Bhatti, der einzige christliche Minister in der pakistanischen Regierung, wegen seiner Kritik an dem Blasphemie-Gesetz ermordet worden. Zur Tat bekannte sich eine Taliban-Gruppe aus der ostpakistanischen Provinz Punjab.
Wegen Kritik am Blasphemie-Gesetz war zu Jahresbeginn auch der Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, von seinem Leibwächter erschossen worden. Der Attentäter wird von weiten Teilen der Bevölkerung als Held gefeiert.
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