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Le Pen könnte Präsidentin werden

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Die rechtsextreme Parteichefin Marine Le Pen hat ihre Spitzenposition für die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich in einer weiteren Umfrage behauptet.

Laut einer am Montagabend veröffentlichten Befragung würde die Vorsitzende der Front National gegen den derzeit beliebtesten Sozialisten Dominique Strauss-Kahn vorne liegen. Amtsinhaber Nicolas Sarkozy käme nur auf Platz drei und damit nicht in die Stichwahl.

Sarkozy würde in der ersten Runde scheitern

Die Umfrage des Instituts Harris Interactive für die Zeitung «Le Parisien» ergab 24 Prozent für Le Pen, gefolgt von Strauss-Kahn mit 23 Prozent und Präsident Nicolas Sarkozy mit 21 Prozent. Strauss-Kahn, derzeit noch Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF), hat noch nicht entschieden, ob er für seine Partei 2012 ins Rennen gehen will. Auch Sarkozy hat seine Kandidatur noch nicht offiziell gemacht.

Am Samstag hatte eine Umfrage des Instituts Harris Interactive erstmals einen Sieg Le Pens vorhergesagt. Die 42-Jährige kam dabei auf 23 Prozent, gefolgt von Sozialistenchefin Martine Aubry und Sarkozy mit jeweils 21 Prozent. Es gab allerdings Kritik an den Zahlen, da Le Pen nicht mit Strauss-Kahn verglichen wurde, dem derzeit aussichtsreichsten Sozialisten.

«Diese Umfrage macht mir Angst»

Die Umfragen wecken Erinnerungen an die Präsidentschaftswahl 2002, als der Sozialist Lionel Jospin in der ersten Runde durchfiel und der damalige Front-National-Chef Jean-Marie Le Pen in die Stichwahl gegen Jacques Chirac einzog. Das überraschende Ausscheiden Jospins und der Einzug von Marine Le Pens Vater in die zweite Runde hatte viele Franzosen nachhaltig schockiert, letztlich wählten sie mit großer Mehrheit den konservativen Chirac zum Staatsoberhaupt.

Der frühere sozialistische Parteichef François Hollande, der sich ebenfalls um eine Präsidentschaftskandidatur bewerben könnte, bezeichnete die neue Umfrage als «alarmierend». Der Stimmenzuwachs für die Rechtsextremen sei nicht nur für die Konservativen, sondern auch für Linksparteien ein Problem, sagte Hollande dem Radiosender Europe 1. Auch der Abgeordnete der Regierungspartei UMP, Bernard Debré, räumte ein: «Man muss nicht um den heißen Brei herumreden. Diese Umfrage macht mir Angst.»