Mehrere Anlagen werden in Kürze abgeschaltet. Angesichts der Katastrophe in Japan wird das seit 1976 laufende Atomkraftwerk Neckarwestheim 1 in Baden-Württemberg vom Netz genommen. Dies machte Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) am Montag in Berlin deutlich.
Auch nach dem Moratorium-Beschluss der Bundesregierung gehen die Proteste der Atomkraft-Gegner unvermindert weiter. Bisherige Kernkraft-Befürworter reagierten dagegen auf die Überprüfung der Energiepolitik positiv.
Die Anti-AKW-Bewegung will jetzt die Bevölkerung für einen totalen Ausstieg aus der Atomenergie mobilisieren. Nach bundesweiten Mahnwachen am Montagabend soll es am Samstag, 26. März, in mehreren Großstädten, darunter Berlin, Hamburg und Köln, Großdemonstrationen geben. Weitere Aktionen seien bis Ostern geplant, berichteten die Initiativen ausgestrahlt, BUND, und Campact. (dpa)
Der südhessische Atommeiler Biblis A geht nach Angaben der hessischen Landesregierung im Juni für zunächst einmal acht Monate vom Netz. Geplant seien Revisionsarbeiten, sagte Umweltministerin Lucia Puttrich (CDU) in Wiesbaden.
Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) will das umstrittene Kernkraftwerk Isar I abschalten. Das sagte Söder nach Angaben informierter Kreise am Montag bei einer Telefonschalte des CSU-Präsidiums.
Regierung rudert zurück
Mit der Laufzeitverlängerung hatten Union und FDP jedem der 17 Atomkraftwerke bestimmte neue Reststrommengen zugestanden. Dies ergab in Jahre umgerechnet für die sieben bis 1980 ans Netz gegangenen Akw acht Jahre längere Laufzeiten und für die anderen 14 Jahre mehr.
Mit den Entscheidungen vom Montag deutet sich eine Zäsur in der Atompolitik an. Erst im Herbst 2010 hatte die Regierung die Laufzeitverlängerung um durchschnittlich zwölf Jahre beschlossen.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können