Der Fraktionschef der Partei Lucien Thiel gibt zu bedenken, dass die AKW nicht so sicher sind, wie bisher angenommen. Alternativen müssten massiv gefördert werden. Bisher hätte man nur zaghafte Versuche gestartet, von der Nuklearenergie wegzukommen. Der CSV-Fraktionschef erklärte in diesem Zusammenhang, dass durch die Umstellung von Atomenergie auf erneuerbare Energien die Preise der letzteren nach unten gedrückt würden, da man größere Mengen produziere.
" class="infobox_img" />Atomkraftwerke sind nicht so sicher wie bisher angenommen
Ben Fayot von der LSAP fordert auch ein Umdenken. Denn neben der Gefahr eines Atomunfalls gebe es auch das Problem der Atomabfallbeseitigung und der Langzeitverseuchung der AKW-Areale. Viele Anlagen seien 30 bis 40 Jahre alt. Die Technologie sei «nicht mehr aus einem Guss», so Fayot. Durch die aktuelle Katastrophe das Märchen von der sauberen Atomenergie zerstört worden. Die LSAP befürwortet einen schnellen Atomausstieg. Dafür müsste man jedoch der mächtigen Atomlobby den Krieg erklären, betont Fayot.
Claude Meisch (DP) bezeichnet die Atomenergie als «die Energie von gestern». Luxemburg produziere keine Atomenergie, importiere aber Atomstrom. Die Lösung des Problems müsse auf internationaler Ebene erfolgen, erklärte Meisch. Er warnt vor Panikmache. In absehbarer Zeit müssten jedoch Diskussionen mit der französischen Regierung geführt werden, über die Zukunft von Cattenom. Auch in der EU müsse der Atomausstieg ein dauerhaftes Thema werden.
Henri Kox von «déi gréng» fordert mehr Transparenz über die Risiken der Atomenergie. Der Ausstieg aus dem Nuklearzeitalter werde nicht einfach oder schnell gehen. Kox appelliert Luxemburgs Stromversorger Enovos macht, seine Einkaufspolitik zu überdenken. Der Druck müsse vom Verbraucher kommen. Die Grünen werden sich in diesem Sinne auch an einer Kundgebung gegen die Atomkraft diesen Donnerstag auf dem Clairefontaine-Platz in Luxemburg beteiligen.
Für Gast Gibéryen von der adr stellen die AKW keine Lösung für die Energieprobleme der Welt dar. Der Parlamentarier hat am Dienstag eine dringende Frage an Premierminister Juncker gestellt, in der er u.a. fordert die Anlage in Cattenom so schnell wie möglich vom Netz zu nehmen. Denn dort sei ebenfalls keine 100prozentige Sicherheit garantiert. Des Weiteren soll Luxemburg sich auf europäischer Ebene stärker für einen raschen Atomausstieg engagieren.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können