Der erst 28 Jahre alte Österreicher erhielt die mit 15.000 Euro dotierte Ehrung für seinen Erzählband «Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes» (Suhrkamp). In der Kategorie Sachbuch/Essayistik wurde Henning Ritter für «Notizhefte» (Berlin Verlag) geehrt. Die Auszeichnung für die beste Übersetzung ging an Barbara Conrad, die Lew Tolstois «Krieg und Frieden» (Carl Hanser Verlag) ins Deutsche übertrug. Nominiert waren jeweils fünf Autoren pro Kategorie.
«Den Ausschlag gaben die Kühnheit der Konstruktion, die Eigenwilligkeit der Sprache und die Konsequenz des Konzepts, das zu gleichermaßen originellen wie unheimlichen Geschichten führte», heißt es in der Begründung der Jury zum Preisträger Setz. Der junge Österreicher wurde schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Literaturpreis der Stadt Bremen. «Ich bin aufgeregt. Ich zittere», sagte er bei der Preisverleihung.
Aussergewöhnliche Leitungen
Ritters «Notizhefte» sind ein Gespräch zwischen unabhängigen Köpfen von der Aufklärung bis heute, etwa Montaigne, Nietzsche und Darwin. Der 1943 geborene ehemalige Leiter des Ressorts Geisteswissenschaften der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» biete darin «Gelehrsamkeit auf eine leichte Art präsentiert, anmutig, freundlich, nie grimmig, sondern in der Form des Aphorismus, der Reflexion, des Kurzessays», lobte die Jury.
Die Übersetzung von «Krieg und Frieden» sei eine enorme Leistung an Energie und Ausdauer, lobten die Juroren die Arbeit der Preisträgerin Conrad. «Sie ist überdies ein Meisterwerk der Sprachkunst und übertrifft, nach Meinung der Jury, alle ihre Vorgänger.» Die Übersetzerin wurde 1937 in Heidelberg geboren.
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