Über 500 Künstler ließen das Wiltzer Festival im Sommer 2010 erneut zu einem unvergesslichen Spektakel werden. Die Auftritte der Blues Brothers und des Musicals „Die Schöne und das Biest“ sahen zusammengenommen rund 5.000 Besucher. Stargeiger David Garett zog an einem Abend 1.395 Zuschauer in seinen Bann. Laut Roland Kinnen, dem Vorsitzenden des Wiltzer Festivals, seien mit der Rockhalle in Esch und der hauptstädtischen Philharmonie in den letzten Jahren zwei hochwertige Einrichtungen im Land entstanden, die sich auf das Geschäft des Wiltzer Festivals ausgewirkt hätten.
Allerdings habe man es bis heute immer wieder geschafft, dem Wiltzer Publikum Qualität auf höchstem Niveau zu bieten. „Die Erweiterung unseres kulturellen Angebotes trug dazu bei, dass mehr Besucher kamen“, so Kinnen. „Im Laufe der Zeit sind wir ein Sommerfestival geworden, was wir bedenken müssen. Jedoch dürfen wir dadurch keine Abstriche an der Qualität unseres Programms vornehmen.“ Mit Silbermond, Bap und David Garett hatte man in den letzten Jahren kommerziell äußerst erfolgreiche Acts gewinnen können, die ein breites Publikum und auch vermehrt Besucher aus dem Ausland anzogen. Im kommenden Sommerprogramm fehlt ein solcher Popstar.
Auf dem Boden bleiben
„Nächstes Jahr feiert das Wiltzer Festival sein 60-jähriges Bestehen. Zu diesem besonderen Anlass planen wir ein beeindruckendes Programm und haben uns daher dazu entschlossen, uns in diesem Jahr finanziell nicht zu übernehmen“, erklärte Roland Kinnen. „My Fair Lady“, „Beatlemania“ und das Staatsopernballett aus Wien sind aber nur einige der Highlights, die im Sommer 2011 in Wiltz geboten werden und sicherlich genauso sehr begeistern werden.
In den vergangenen Monaten stand die Planung des diesjährigen Festivals auf wackeligen Beinen. In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 2010 war das Stoffverdeck über dem Wiltzer Freilichttheater unter Schneemassen zusammengebrochen. Bis dato hatte es die Zuschauerreihen vor schlechten Wetterbedingungen geschützt, das ganze Jahr über Auftritte in Wiltz ermöglicht und für perfekte akustische Bedingungen gesorgt.
Alle Anwesenden waren daher am Donnerstagabend sichtlich gespannt auf Neuigkeiten zum Thema.
Ein Provisorium muss helfen
Die anwesenden Minister Marco Schank und Romain Schneider versicherten, dass zum Sommer 2011 und pünktlich zum Festival ein provisorisches Verdeck über den Zuschauerreihen des Freilichttheaters errichtet wird. „Es hat uns in der Seele wehgetan, als wir im Dezember mit der Bautenverwaltung vor Ort waren und uns den Schaden ansahen“, so Marco Schank. „Wir müssen nun das Beste aus der Situation machen. Die Regierung hat am 11. März beschlossen, ein neues Verdeck zu errichten. Eine dauerhafte Membrane soll die Zuschauerreihen und, was bislang nicht der Fall war, auch die Bühne überdachen. Der Kostenvoranschlag liegt bei 710.000 Euro.“ Das neue Verdeck wird erst zum 60. Bestehen des Wiltzer Festivals fertig sein.
Für den kommenden 30. März ist eine Versammlung zwischen dem Bautenministerium und dem Vorstand des Wiltzer Festivals angesetzt. Gemeinsam soll darüber beraten werden, wie die Übergangslösung für diesen Sommer aussehen soll.
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